In Deutschland werden ja sehr proppere, hoch gefütterte Jungpferde bevorzugt, die schon fast aussehen wie große. Auf großen Gestüten in Frankreich, bei den Marbacharabern oder auch früher in Trakehnen etc. lag/liegt der Schwerpunkt woanders: Aufwachsen auf riesigen Flächen im Herdenverband, eher magere Fütterung. Auch die Originalhaflinger werden so aufgezogen: rauf auf die Alm und drei Jahre später wieder runter.
Dann sind die Pferde zwar optisch "ungepflegt", zwischendurch auch mal struppig/rippig, aber sehr robust, gesund, belastbar und ausdauernd. Distanzreiter, deren Pferde Höchstleistungen bringen müssen, kaufen bevorzugt solche Pferde (nicht Haflinger
, sondern solche, aus "harter" Aufzucht).
Die früh rund gefütterten, womöglich noch bewegungsarm und im Winter im Stall gehaltenen, neigen dagegen zu Sehnen-/Knochenschäden, der Kreislauf ist nicht so fit und auch das Immunsystem mickert. Sie wachsen zu schnell für die noch nicht belastbaren Knochen-/Sehnenstrukturen, vor allem, wenn sie relativ viel Fohlenfutter bekommen.
Aus diesem Grund kann man im Landgestüt Marbach in Baden-Württemberg z.B. eine Fortbildung besuchen:
http://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/show/1204645_l1/KTP_Fohlenaufzuchtbetriebe%20f%FCr%20Jahrgang%202007%20ger%FCstet.pdf