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Das ist ja auch ne geschichtliche Sache. Berber wurden schon immer zur Charakterverbesserung irgendwo eingekreuzt. Ist aber dann letztlich auch wieder so ein zweischneidiges Schwert: Soll man nicht lieber die "durchgeknallten" Pferde aus den anderen Zuchten rausnehmen, statt mit einem Berber den Charakter wieder herstellen zu wollen? Hmpfnaja.....


Ansonsten bin ich eigentlich nicht für diese wilde Kreuzerei. Es kommt zwar oft was ganz tolles und interessantes bei raus, aber oft halt auch nicht. Und da die wenigstens Leute mit absoluter Sicherheit sagen können, dass sie so einen wilden Mix, gut oder schlecht geraten, garantiert bis an das Lebensende des Pferdes behalten werden, würd ich's nicht machen. Das schlichte "Mix-Sein" verringert nämlich meiner Ansicht nach die Chancen für dieses Pferd (auf Wiederverkauf oder wirklich guten neuen Platz) ganz erheblich.... ist derselbe Grund, weswegen ich davon abgekommen bin, ein Pferd ohne Papiere zu kaufen (selbst wenn's "rein" wäre), obwohl ich garnicht züchten will. Man weiss nie was kommt....

Wenn es vom Typ her paßt, können Berber-Hengste - meiner Meinung nach - gerne auf Stuten anderer Rassen. Da es allerdings nur noch so wenige reingezogene Berber gibt, würde ich auf eine Berber-Stute nur einen Berber-Hengst setzen, einfach, weil der Bestand relativ klein ist, aber die Rasse als eine der ältesten der Welt und als "Gründer-Rasse" für mich einfach erhaltenswert ist.

Der elegante Schimmel „Bonmot Du Roi“ (- siehe Foto)

Der Hengst ist ein Vertreter des heute nur noch sehr selten zu findenden Genetenpferdes, das im Hochmittelalter als stolzes Kriegsross aus maurischen und hispanischen Pferden entstanden war. Bei den Anhängern der höfischen Reitkunst stand der Genete vor 400 Jahren hoch im Kurs, und im heutigen Heimatstall von Bonmot Du Roi, im Fürstlichen Marstall zu Bückeburg, machten Wilhelm Graf zu Schaumburg-Lippe und sein Sohn Philipp Ernst durch die Zucht dieser Rasse die Geneten europaweit berühmt. Allein im Jahr 1777, so beweist das akribisch geführte Niedersächsische Staatsarchiv, erblickten in Bückeburg 32 Genetenfohlen das Licht der Welt.

Wolfgang Krischke kommt bei der Beschreibung all dieser Rassen ins Schwärmen. Ganz besonders aber schlägt sein Herz für den Berber, der als eigenständiges Wildpferd „Equus algericus“ und als der Vorfahr aller bekannten Barockpferderassen gilt.
Das einstige Kriegspferd der Berbernomaden Nordafrikas ist nach mehr als 4000 Jahren züchterischer Selektion heute in seiner Heimat vom Aussterben bedroht, und man mag es Zufall nennen, dass Krischke, vor fünfzehn Jahren noch Anhänger der spanischen Reitweise und eigentlich auf der Suche nach Andalusier-Pferden, in Südfrankreich eine Berberstute und einen Berberhengst fand und nach Deutschland brachte.





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