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Hallo Zusammen,

nachdem mich nun schon einige gebeten haben, unseren Ausbildungsweg zu beschreiben, will ich mal versuchen, mich zu erinnern. Ich glaube, man kann bei uns teils freiwillig, teils unfreiwillig alles unter das Dach stellen - mit viel Zeit, Muße und Geduld.

Elrond war ja erst ein Jahr alt, als er zu mir kam. An erster Stelle standen da also das Kennenlernen, Vertrauen zueinander aufbauen und ein paar grundlegende Dinge lernen. Von Jessica kannte er schon viel. Hufe geben und bearbeiten lassen, am Strick folgen - kein Problem. Im ersten Jahr haben wir uns also mit dem Führen beschäftigt, viele Schmuseeinheiten gehabt und nach einigen Monaten auch mal ein wenig auf dem Platz gespielt. Gespielt bedeutet, dass Elrond einfach frei neben mir hergelaufen ist, auf meine Tempi und Richtungswechsel reagiert hat. Das ging eigentlich automatisch. Erst am durchhängenden Strick, schnell auch ohne. Oder wir haben Fangen gespielt. Die Einheiten des Spielens waren nie länger als 10-20 Minuten. Recht schnell sind wir auch spazieren gegangen. Erst nur kleine Runden, später immer längere - meistens allein. Draußen war er immer schon sehr gelassen und mutig. Kam ihm mal etwas unheimlich vor, hat er kurz alle vier Beine in den Boden gestemmt, aufgeregt geschnaubt, sich bei mir rückversichert, dann wurde das Teil inspiziert und es ging weiter. So lief das Schrecktraining und die Gewöhnung an Traktoren, Autos, Fahrräder, Motorräder, Mülltonnen etc. ganz automatisch. Lediglich Kühe und Regenschirme haben ihn wirklich geängstigt.

Mit zwei Jahren haben wir unsere Spaziergänge immer weiter ausgedehnt, ich habe mein Fitnesstraining mit ihm absolviert Witzig war es, wenn wir ab und zu mit Reitern unterwegs waren. Die waren immer ganz baff, welch zügigen Schritt wir draufhatten, und dass durchaus auch ein paar kleine Galoppstrecken dabei waren. Den Galopp an der Hand hat Elrond von sich aus angeboten, im ganz ruhigen Schaukelgalopp, so dass ich locker nebenher joggen konnte. Auf dem Platz kam dazu, dass ich von ihm z.B. beigebracht habe, dass er auch am zugewiesenen Platz stehen bleibt, wenn ich mich entferne. Eine witzige Anekdote dazu: ich parke Elrond, lasse dem Strick auf den Boden fallen und gebe die Anweisung "Bleib!" Dann laufe ich um in einem Abstand von etwa einem Meter um ihn herum. Er folgt als Schatten. Also noch einmal. Pferd wieder hingestellt, Strick auf den Boden, "Bleib!", drumherum. Und was ist: Elrond steht, als ich wieder vorne am Kopf ankomme, mit Strick im Maul da und drückt ihn mir in die Hand
Da Elrond unglaublich neugierig und verspielt ist - ein Gorny-Bruder halt - habe ich ihn ab und zu unter Eimern versteckte Äpfel suchen lassen oder mit ihm Fußball gespielt.

Mit etwas über 3 habe ich erstmals einen Sattel drauf gelegt, bin damit mit ihm spazieren gegangen und habe auf dem Platz alles gemacht, was ich sonst auch gemacht habe. Außerdem haben wir angefangen, Fahren vom Boden zu üben und leicht am Kappzaum zu longieren. Dabei hat Elrond leider stets das Problem gehabt, den Kopf fallen zu lassen, vor allem im Trab. Irgendwann habe ich mich einfach mal über seinen Rücken gelegt, eine Sekunde gewartet und bin wieder runter. Kein Problem, nur ein erstauntes Umgucken. Das haben wir immer mal wieder geübt, bis ich mich dann einfach mal drauf gesetzt habe. Ebenfalls kein Problem. Nach ein paar Malen habe ich mich dann ein paar Runden führen lassen. Dann kam der Unfall und Elrond hatte ein halbes Jahr Reit-Pause.

Als er wieder fit war, war Elrond vier und wir haben neben dem üblichen Spiel- und Spaziergeh-Einheiten, angefangen, intensiver zu longieren, um Muskulatur aufzubauen. Dazu kam die Bodenarbeit. Nach einigen Monaten bin ich dann wieder aufgestiegen und habe Start, Stop, links und rechts installiert. Wir sind ausschließlich viel Geradeaus in Schritt und Trab am langen Zügel. Dann stellte ich fest, dass ich schwanger war und habe das Reiten wieder eingestellt. In dieser Zeit, also zwischen vier und fünf 1/2, ist Elrond viel als Handpferd mit einer Freundin unterwegs gewesen und ich habe erst mit dickem Bauch, später mit Kind vorm Bauch die Zeit erneut mit Bodenarbeit, Spielen und Spazierengehen verbracht. In dieser Zeit habe ich mit einer Trainerin, die nach Peggy Cummings unterrichtete, an seinem Problem, den Kopf fallen zu lassen, gearbeitet. Das hat ihm sehr viel gebracht. Leider hat Elrond im Winter 2010 aufgrund ziemlich schlechter Fütterung im Pensionsstall stark abgebaut, so dass ans Reiten erst einmal nicht zu denken war.

Im Februar 2011, Elrond war fast sechs, haben wir den Stall gewechselt. Dort hat er ersteinmal wieder ordentlich zugelegt und wir haben über Longieren und Bodenarbeit Muskeln aufgebaut. Ende März hat dann - endlich - das regelmäßige Reiten angefangen. Eigentlich konnten wir ohne Probleme wieder da anfangen, wo wir aufgehört hatten. Start, Stopp, links und rechts waren noch präsent, so dass wir mit kleinen Einheiten von 15-20 min immer mehr Sicherheit gewonnen haben. Als Elrond soweit mit mir oben drauf in Schritt und Trab gut ausbalanciert war, sind wir hauptsächlich ins Gelände gegangen. Erst nur 20 min, dann immer ein wenig länger bis zu einer Stunde. Er war draußen so cool, dass ich schon nach einem Mal in Belgeitung alleine mit ihm rausgegangen bin. Bei uns geht es viele Berge rauf und runter und unterschiedliche Wege (Wald, Wiese, Feld- und Schotterwege), so dass Elrond schnell immer trittsicherer und ausbalancierter wurde. Wir sind bis dahin eigentlich immer nur im Schritt und Trab unterwegs gewesen. Wenn Elrond angaloppiert ist, habe ich ihn gelassen, es aber nicht von ihm gefordert. Im August haben wir dann begonnen, bei einer Westerntrainerin Unterricht zu nehmen. Davon dann in den nächsten Tagen...

LG
Sandra

Hi Sandra,

schön, dass es bei euch so gut läuft!

Hat sich Elronds Angst vor Kühen mit der Zeit gebessert? Youssou ist auch so ein Hasenfüßchen, und ich "trainiere", indem ich mit ihm an Weiden vorbeigehe, ihn nebendran grasen lasse, usw. Geholfen hat es noch nicht wirklich.

Wir arbeiten auch darauf hin, dass Youssou im Trab den Kopf fallen lässt. Am besten funktioniert es, wenn ich ihn frei im Round Pen longiere.
Sobald die Longe dran ist, geht der Kopf hoch. Aber unsere Lehrerin sagt, dass das bei einem jungen, noch nicht so gut ausbalancierten Pferd normal ist.

Und du schaffst es, neben dem trabenden und galoppierenden Pferd zu joggen?! Wow. Geht bei mir keine 5 Minuten, trabend wohlgemerkt. Ich glaube ich arbeite besser mal an meiner Fitness.

Erzähl doch gern mehr!

LG Nicole

Oooooh Elrond hat ein Tagebuch

Wenn Elrond den gleichen Galopp hat wie Gorny, kann man da bequem nebenher joggen. Ich äh bin da jetzt auch nicht so fit, dass ich das lange könnte aber beim spielen im Paddock macht Gorny das schon mal, dass er statt zu traben galoppiert. Das is aber nicht schneller als Traben. Schaukelstuhlgalopp halt.

Die Nummer mit dem Strick kann Gorny auch meistens in Verbindung mit *schau, ich hab mich losgeknotet*

Ja, da bin ich mal gespannt, wie's hier weitergeht - ach ja... und... FOOOOOOOTOOOOS

Ich bin echt beeindruckt wie einfach und komplikationslos bei euch alles läuft
Das eine Foto ohne Sattel, Helm etc sagt alles. Ihr habt ein unerschütterliches Vertrauen zueinander. Ihr seid ein tolles Paar! Macht weiter so.

Wiebke

Ein sehr schöner Bericht über eine entspannte Grundausbildung. Ein schönes Beispiel dafür, wie problemlos alles läuft, wenn man es mit viel Zeit, so wie es halt passt, macht.

Hallo Nicole,

ja, die Angst vor Kühen ist besser geworden. Wir sind immer wieder dran vorbei spaziert, stehen geblieben, haben uns die Kühe angesehen, das hat eher mittelmäßig geholfen. Wichtig war, dass ich auch wirklich entspannt an die Sache ran gegangen bin. Irgendwann habe ich beschlossen, einfach selbst kein Bimbam mehr um die Kühe zu machen, ab da ging es dann wirklich gut. In unserem aktuellen Stall haben sie auch einige Kühe. Bei einem unserer ersten Ausritte hatten wir dann auch gleich eine nette Realbegegnung. Ein Kälbchen hatte sich unter dem Zaun durchgemogelt und stand plötzlich mitten auf unserem Weg, der zwischen Wald und Kuhwiese entlang führte. Ich gestehe, ich bin abgestiegen und habe Elrond geführt. Er hat ein wenig aufgeregt geschnaubt, ist mir dann, nachdem wir das Kalb ein wenig beobachtet hatten, aber ganz ruhig, gefolgt. Das Kälbchen ist daraufhin wieder unter dem Zaun durchgeschlüpft und wir sind - mit leichtem Drall in Richtung Wald - dran vorbei. Seither guckt Elrond zwar aufmerksam hin, wenn uns Kühe begegnen und weicht auch mal leicht zur Seite aus, das war es dann aber auch. Ich lache ihn mittlerweile aus
Unsere neuen Außerirdischen heißen übrigens "fremde Pferde im Gelände". Ich weiß nicht warum, aber Elrond bleibt oft wie vom Donner gerührt stehen, wenn er ein fremdes Pferd im Gelände trifft

Das Nebenherlaufen geht bei Elrond wirklich prima. Ich habe Elrond von Anfang an beigebracht, sich meinem Tempo anzupassen. Dazu habe ich eine Gerte als verlängerten Arm genutzt, die ich ihm quer vor die Brust gehalten habe, wenn er zu schnell wurde, oder nach hinten gehalten habe, wenn er Gas geben sollte. Das hat super geklappt. Seine Gangart beim Joggen durfte er sich dann aussuchen und das war halt oft der "Schaukelstuhlgalopp". Meine Fitness ist damals einfach durch das viele Spazierengehen und das Laufen auf dem Platz ganz gut geworden. Heute - nach zwei Kindern - kann ich das leider auch nicht mehr so

@ Anja: das mit den Fotos ist leider so eine Sache. Ich war und bin leider sehr oft alleine bei Elrond, so dass ich leider gar nicht so viele Fotos - vor allem in Action - habe. Ich bin halt meistens bei ihm, wenn die Kinder schon schlafen. Und da haben Kinderlose ihr Pferdeprogramm schon hinter sich. Ich mache mich aber noch mal auf die Suche und beauftrage demnächst mal jemanden, uns beim Reiten zu fotografieren.

LG
Sandra

So, schon einige Zeit angekündigt, will ich nun mal von unserem weiteren Ausbildungsweg berichten.
Von April bis August sind wir hauptsächlich im Gelände unterwegs gewesen. In der Bahn merkte ich, dass Elrond noch ziemliche Probleme mit dem Biegen, speziell rechts ist seine schlechte Seite, und vor allem mit der Balance im Galopp hatte, den ich nach einiger Zeit dann auch ab und zu mal testete. Da ich immer dazu neige, lieber sehr vorsichtig und behutsam an die Sachen heranzugehen und mir auch nicht sicher war, was ich schon von Elrond verlangen kann, holte ich mir Hilfe. So begannen wir also Anfang September mit dem Unterricht bei meiner Westerntrainerin.
Schritt eins war es, sowohl mir - ich bin in meiner damaligen Reitschule klassisch englisch ausgebildet worden - als auch ihm das Laufen am hingegebenen Zügel, das Neckreining und das "Runterschalten" einzig über Gewicht beizubringen. Wieder war es einfach super schön zu sehen, wie schnell Elrond lernt. Er begreift unglaublich zügig und neigt dann ganz schnell zu einem "Ich weiß schon, was du willst. Guck mal, das meinst du doch, oder?!", obwohl ich noch gar nicht danach gefragt habe. Gute Schule für mich, wirklich auf meine Signale zu achten. Übrigens muss nicht nur ich auf meine Signale achten. Elrond kapiert auch super schnell, was meine Trainerin von uns will und reagiert prompt auf Stimme. Es kommt also nicht selten vor, dass wir "verkehrte Welt" spielen müssen, wenn sie mir erklärt, was wir als nächstes tun sollen, denn Elrond reagiert sonst schon während ihrer Erklärung auf ein "am Ende der langen Seite galoppierst du an".
Dann ging es darum, Elrond mehr Körpergefühl zu geben und ihn etwas stärker zum Untertreten anzuregen, durch Verschieben und Biegen. Gut geholfen hat uns die Arbeit mit Pylonen, zwischen denen ich ihn verschieben musste und die uns den Weg für Slaloms oder die Zirkelpunkte verdeutlicht haben. Hinzu kam die Tempokontrolle allein über den Sitz. Weiter ging es dann mit Verschieben und Schulterkontrolle als Vorübung für den Galopp, auf den wir in der Bahn bis dahin komplett verzichtet hatten. Und tatsächlich, das Angaloppieren klappte Anfang des Jahres nach all diesen Vorübungen gleich beim ersten Versuch sowohl auf der rechten als auch auf der linken Hand richtig. Von da an ging es vor allem darum, das Gelernte zu verbessern, sprich bessere Biegung zu erzielen, noch prompere Reaktionen auf Hilfen, sauberere Übergänge, mehr Dynamik und Hinterhandaktivität. Elrond neigt nämlich dazu, es sich ein wenig bequem zu machen.

Mittlerweile ist Elrond 7 und ein richtiges Pferd geworden. Ein Pferd, das abgesehen von einer momentan sehr barocken Figur gerade ziemlich offensichtlich in seiner Pubertät angekommen ist. Ging er noch vor zwei Monaten super weich und rund, habe ich es seit ein paar Wochen mit einem Kerl zu tun, der mir für seine Verhältnisse deutlich zeigt, dass er keinen Bock hat, sich anzustrengen. Gott sei Dank äußert sich das sehr harmlos, durch sehr gut zu sitzende Buckler, wenn er auf dem Zirkel schnell galoppieren soll, durch ein "ich setze mich jetzt nicht auf die Hinterhand, ich renne lieber über deine Hilfen weg" oder ein wiederholtes Testen "muss ich wirklich reagieren"? Nun bin ich gefragt, ihn zu fordern.

Hier mal ein paar Fotos:







Rechts ist nach wie vor unsere schlechtere Hand, auf der er mir sehr über die Schulter fällt. Wir arbeiten dran.

Und Elrond als Kinderreitpferd mit meiner älteren Tochter (4 1/2 Jahre alt):



LG
Sandra

Hallo Anja!

Gute Frage. Ehrlich gesagt hat mich das Westernreiten an sich gar nicht so fasziniert. Bei einigen Aufgaben kann ich mir auch schlicht nicht vorstellen, dass sie gut fürs Pferd sein sollen, wie z.B. Slidingstops und Spins - eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Auch das Dahinschluffen mit super tiefem Kopf, wie man es bei einigen Westernreitern sieht, finde ich nicht toll.

Mich haben aber ein paar Punkte überzeugt, die mir wichtig waren:
- ein rückenfreundlicher Sattel mit großer Auflagefläche
- möglichst Zügel unhabhängiges Reiten
- kein "Dauertreiben", sondern Signalreitweise
- möglichst feine Hilfen
- das Pferd lernt, sich selbst zu tragen und auf feinste Hilfen zu reagieren

Was aber sicherlich zu der Entscheidung auch noch wesentlich beigetragen hat, ist, dass mich meine Trainerin mit ihrem Ansatz und ihrer Art voll überzeugt hat. Sie geht sehr individuell auf die Begabungen und Voraussetzungen von Pferd und Reiter ein, das habe ich bisher noch bei keinem Dressurtrainer erlebt.

Im Endeffekt ist es für mich das wichtigste Ziel, möglichst bis ins hohe Alter ein gesundes und motiviertes Pferd zu haben. Die Reitweise ist für mich da sekundär. Und ich glaube, wir haben für uns mit dem Westernreiten - ohne großartige Turnierambitionen - einen guten Weg gefunden.

LG
Sandra

Ich hab dir den doppelten Beitrag mal gelöscht.
Das hast du gut beschrieben, was das "Westernreiten" ausmacht. Das was wir heute überwiegend davon sehen, ist nicht das, was es ursprünglich war. Es ist sehr sehr viel Turnierspezialisation heute zu sehen, sehr pferdeunfreundlich, genauso wie Rollkur & Co. Wie immer wenn es um Geld, Ehr&Ruhm für den Menschen geht
Und das - und die, die nicht reiten können, einen Westernsattel draufpacken und behaupten, sie reiten "western" -, hat diese Reitweise sehr in Verruf gebracht. Sehr schade.
Aber wenn man die ursprüngliche, vielseitige, pferdeschonende und "klassische" Art des Westernreitens kennt, weiß man, dass der Zirkus heute damit nichts mehr gemein hat. Wie der moderne Turnier- und Dressursport mit der ursprünglichen dressurlichen Pferdeausbildung eben auch kaum mehr was zu tun hat. Ist überall dasselbe.

Oh ja, da hast du recht! In unserer Halle trainiert mehrmals die Woche ein Westernreiter, der selbst züchtet und zwei Tophengste, die in den höchsten Klassen Turniere gehen, besitzt. Als ich ihn das erste Mal reiten sah, habe ich geschockt die Halle verlassen und Mühe gehabt, die Tränen zurück zu halten. Beim Einreiten seinen zweijährigen (!) Nachwuchshengstes wurde mir jedes Mal schlecht. Für ihn sind die Pferde nichts als Mittel zum Zweck. Und der heißt Ruhm und Kohle. Die Ehre gebührt im sicher nicht! Schlimm ist, dass die Pferde alles totbrav über sich ergehen lassen, bis sie dann mit spätestens 8 wahrscheinlich viel Geld verdient aber unreitbar weil völlig kaputt sind.

Hihi, Verena... soooo ganz früher meinte ich auch nicht da war der Sattel mehr wert als das Pferd, das stimmt wohl.

Ich glaube es ist wie überall - viel Unwissenheit und dann passiert so viel Schrott. Wir hatten auch einen kleinen Hengst bei uns auf der Weide, paint mit super tatitata - Abstammung und spezieller Färbung (gescheckt und roan).

Ein Schatz der Kleine, vom Gebäude her nichts was ich toll finde, aber für seine Rasse ganz o.k.

Nun wurde er letzten Herbst mit 2 einhalb angeritten, steht in einem Stall wo er so gut wie nie auf die Weide kommt und wird im August in Deutschland auf einer Show mit ausgewählten Deckhengsten vorgestellt. Danach Turnierkarriere, weil ja Decksprünge verkauft werden sollen. Mir blutet das Herz. Ich hoffe einfach, dass er "hält".

Die Besitzer sind total liebe Leute, die Frau versteht einiges von Pferden, hat aber keine Chance, ihren Mann, der irgendwie vom "Ehrgeiz"- und "Turnierfieber" gepackt wurde zu beeinflussen.

Aber da es eben Fachleute gibt, die das machen und vertreten, glaubt man halt als relativer Neuling dass das o.k. ist so. Die erste Stute ist bereits platt mit ihren 7 Jahren, hat aber an Schleifen und Pokalen und Punkten abgeräumt und kann ja jetzt noch Fohlen haben. Scheinbar war das aber noch nicht genug um zu lernen, sie läuft jetzt nach eineinhalb Jahren Ruhe und Therapie wohl auch wieder besser....

Ich weiss dann einfach nicht mehr was ich sagen soll..

Und wo dreijährige an Prüfungen und Shows zugelassen sind, kann man sich an einer Hand abzählen, wann die mit der Arbeit anfangen, damit sie da erfolgreich sind.

Gute Reiter gibts meiner Ansicht nach in jeder Reitweise, nur leider eher ziemlich sehr wenige....

Liebe Grüsse

Luriza

Oh ja, da fällt mir auch so ne Geschichte ein. Gestern sass ich am Wasserkisee und hörte zwei Frauen zu wie sie sich übers Reiten unterhielten. Die eine meinte es wäre ja echt super, dass ihre Tochter reitet, dadurch hätte sie schon richtig Muckis in den Armen. Dann klappt es auch mit dem Wasserski fahren besser. Aua aua aua

Graaaah! Das blöde daran ist, dass die es bestimmt noch nicht mal böse meinen, sie wissen es nur nicht besser! Naja, und wenn Töchterchen auf so einem abgestumpften Schulpferd reitet, kann es schon sein, dass sie vorne mehr braucht.