Was besonderes war das dort schon....
...ich habe auch einige Monate dort in Frankreich mitgeholfen. da waren es (glaube ich) noch zwischen 70 und 90 Pferde.
Die ursprüngliche Zucht wurde von einem Franzosen aus Algerien gegründet, der auch viele gute Pferde aus Algerien geholt hatte. Ich kannte ihn nicht mehr (er war schon gestorben, darum wurde die Zucht aufgelöst), sondern nur die Geschichten von "früher" die Karin und seine Tochter Dani erzählten.
Und es stimmt Karin, die den Hof eigentlich übernehmen wollte, hat dann alles umgekrempelt und sich wahnsinnig aufopfernd um die Pferde gekümmert. Die Stuten waren zB immer weit draußen in den Koppeln zum Fohlen kriegen, aber Karin ist jede Nacht 1-2 Mal rausgefahren um nach den hochträchtigen Stuten zu schauen..und wenn das hieß mit der Taschenlampe ewig über die Koppel zu stiefeln- bei Wind und Wetter!
Das soll hier in deutschland erst einer mal nachmachen! Da werden die Stuten lieber in den Stall geholt- ist ja nicht so weit und trocken (für den Besitzer), wenn man schauen will ob alles gut geht...
Und nicht nur die eigenen pferde, sondern auch die völlig verlausten und verwurmten Nachbarsponys aus dem Ort haben wir wieder aufgepeppelt!!
Wir waren ziemlich beschäftigt mit der Versorgung der Pferde (deren Hufe übrigens immer geschnitten wurden, auch wurden sie entwurmt etc,..)
die Versorgung war einfach, Heu & Stroh und das besagte Brot.
Zum reiten blieb nicht viel Zeit, aber wenn wir mal geritten sind, waren die Pferde echt cool.
Es waren dort super Pferde, ich hätte jedesmal heulen können als sie alle nacheinander verkauft und in aller Winde verstreut wurden..
Der ursprüngliche Besitzer Raymond hatte wirklich die "harten" Pferde gezüchtet, wenn ich denke in der Zeit als ich da war (einige Monate) war KEIN einziges Pferd krank!! Kein Husten, keine Bindehautentzündung, keine Kolik,... Weder Strahlfäule noch Mauke (trotz Matsch!!!) noch sonst was.
Das fand ich eine tolle Sache. Und wenn man morgens zu Sonnenaufgang spazieren ging und von Weitem die unendlich großen Ausläufe (ich glaube 1-4 Fußballfelder groß) gesehen hat und wie plötzlich die kompletten herden (je ca 10-20 Tiere) in einem irren tempo über die Fläche galoppiert sind und sich des Lebens erfreut haben, dann kommen einem die Tränen. Selbst die Rentner zT über 25 Jahre machten bei der wilden Jagd mit und vollführten Bocksprünge.
An einem Tag starb die Berberstute Matascha mit (ich glaube) 26 Jahren, sie lag umringt von ihrer Herde tot im Auslauf und hatte einen richtig entspannten Ausdruck.
Mit allen Nachteilen, die es bei so einer großen Zucht immer gibt und auch dort gab, machten die Pferde auf mich immer einen glücklichen und zufriedenen Eindruck. Und das kann ich bei vielen Pferden die ich unseren deutschen ordentlichen Ställen sehe absolut nicht bestätigen.
Und auch wenn viele aus deutschland möglicherweise geschockt und mit einem schlechten Bild von dort wieder weggefahren sind, haben sich doch viele die sehr guten und gesunden Pferde gekauft und sind mit ihnen sehr zufrieden.
Auch wenn plötzlich viele Leute den Namen ihrer Pferde um das "d'arbre mort" kürzen... -> siehe Halia auf der Homepage bei Frau ("Elke des balmes" wurde nicht gekürzt...) vielleicht ist es dort auch nur ein Tipfehler.
Wie gesagt auch ich fand viele Dinge verbesserungswürdig, aber man muss wirklich mal die guten Dinge dort rausstellen, da es eine irre Leistung ist, eine so große Zucht am Leben zu halten.
Wenn es die Zucht noch geben würde, würde ich wieder hinfahren und mich im Matsch "eindreckeln"
und Wassereimer schleppen!
Es hat Spaß gemacht!