Im Herbst wird es ernst für die Fohlen.
Sie verlassen, mehr oder weniger freiwillig, den mütterlichen Schutz und beginnen mit Gleichaltrigen einen neuen Lebensabschnitt auf der Aufzuchtkoppel.
In den ersten Lebensmonaten ist der Körper schon ganz schön gewachsen und hat an Gewicht zugelegt. Ein Warmblutfohlen hat in den ersten sechs Monaten sein Geburtsgewicht von 55 kg (9 % des Endgewichts) auf 265 kg etwa verfünffacht (45 % des Endgewichts) und 85 % der endgültigen Größe erreicht.
Das Absetzen ist ein großer Stress für das Fohlen. Es gilt, den Stress für die Kleinen so gering wie möglich zu halten, denn die Erlebnisse beim Absetzen beeinflussen die weitere Entwicklung. Ein zu abruptes Trennen kann später zu Weben ("Pendelnde Bewegungen des Oberkörpers"), Koppen ("Luftschlucken") oder anderen Verhaltensauffälligkeiten führen. Zu der häufig neuen Umgebung kommt auch eine Futterumstellung dazu. Statt Milch und Gras gibt es jetzt im Herbst überwiegend Heu und Kraftfutter.
Wie kann man das Absetzen so stressfrei wie möglich gestalten?
-Trennen Sie schon vor dem geplanten Termin Stute und Fohlen immer wieder für einige Stunden.
-Fohlen, die sich von klein auf kennen, tun sich mit der Trennung in der
neuen Gruppe leichter.
-Bilden Sie möglichst dem Entwicklungszustand entsprechend homogene Gruppen.
-Erkundigen Sie sich beim Aufzüchter nach seinen Fütterungsmethoden und mischen Sie das neue Futter unter das gewohnte.
Im Winterhalbjahr haben die Junioren noch einen Wachstumsschub vor sich. Ein Warmblutfohlen legt in seinem zweiten Lebenshalbjahr etwa 100 kg zu und hat mit einem Jahr schon mehr als 60 % seines Endgewichtes und 90 % der Endhöhe erreicht. Um dieses zu gewährleisten ist eine ausgewogene Jungpferdefütterung wichtig.
Was muss bei der Jungpferdefütterung beachtet werden?
-Viel bestes Heu; das ist gut für die Verdauung und die Gesundheit der Youngster, macht zufrieden und heizt die Truppe nicht auf.
-Ausreichend Vitamine und Mineralstoffe, besonders wichtig sind Kupfer und Zink in Hinblick auf die Knorpelentwicklung und Vermeidung von Gelenkchips.
-Nicht zu viel und nicht zu wenig: Um ordentlich zu wachsen benötigen die Halbstarken hochwertige Eiweiße (v.a. Lysin und Methionin), am besten über ein Ergänzungsfuttermittel.
-Die Endgröße ist genetisch fixiert; zu viel Energie und Eiweiß mästet die Pferde und schadet den Gelenken.
-In der artgerechten Gruppenhaltung ist eine individuelle Fütterung erschwert. Ein Anbinden zur Fütterung ermöglicht jedem Pferd seine Portion aufzufressen.
aus dem
newsletter@masterhorse.de
) Empfehlungen zum Thema Absetzen von Stute u. Fohlen.
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