berber-online.de

Ich füttere hauptsächlich Schirmböck Naturmüsli. Vergleichbar mit Struktur E von St. Hippolyt. Ist extra für Berber entwickelt worden (für leichtfuttrige Pferde). Kann man im Internet bestellen u. bekommts geliefert, ich fahr allerdings immer nach Ludwigshafen u. hole es selber.
Die meisten Pferde bekommen zusätzlich zur Hälfte ganzen Hafer.
Dazu gibt es täglich Öl u. ganz wichtig: effektive Mikroorganismen. Sind Milchsäure/ Hefebakterien, die die Darmflora unterstützen, die Abwehrkräfte stärken u. Aufgasungen (Kolik!) verhindern.
Zusätzlich gekochten Leinsamen, ab u. zu Bierhefe, Mash u. saisonal Karotten.

Zuchtstuten bekommen vor der Geburt u. während der Laktation von St. Hippolyt das Equilac, Fohlen (nach Absetzen bis 1 Jahr) St. Hippolyt Fohlengold u. Müsli.

Von Mai- November sind die Pferde nur auf der Weide- bei Umstellung gebe ich zusätzlich Heu.
Und Mineral füttere ich nur im Sommer, da wechsle ich die Marken immer mal, zB. Eggersmann haben sie gut gefressen, Salvana schlecht.

Heu haben meine Pferde immer zur freien Verfügung, ist bei mir das wichtigste Futter, Kraftfutter bekommen sie recht wenig, teilweise nur ein Händchen voll (ZB. die Stuten), die Junghengste vetragen mehr (toben ja auch viel).
Der Grundsatz: Lieber zu wenig als zuviel! Das kann echt gefährlich werden...

Hallo, ich habe mir Eure Fütterungstipps durchgelesen. Nun meine Fragen:
1. Bei mir ist es so, dass wir eine Wiese übernommen haben. Mir ist aufgefallen, dass teilweise viel Klee drauf ist. Haltet Ihr das für gefährlich? Wer hat Erfahrungen mit dem Erneuern von Wiesen gemacht, um Klee und Weidelgras zurückzudrängen?
2. Ich möchte Stroh zukaufen. Zur Auswahl habe ich Gersten-, Weizen-, oder Haferstroh. Was soll ich bevorzugen? Soll ich Stroh als Raufutter mit dazugeben? Statt Heu?

Ich habe bisher zwar noch keinen Berber, aber ein leichtfuttriges Pony, das im Moment (24 Std. Weide) stark zugelegt hat.

@Rashidia:
Ist Schirmböcks Müsli oder auch andere Müslis kein Kraftfutter?

Morgen Namira,

ich bin nicht Rashidia, antworte aber trotzdem mal

Pferdefutter wird in drei Gruppen eingeteilt: Raufutter, Kraftfutter, Saftfutter.

Zu Raufutter gehören Heu und Stroh, Kraftfutter sind Hafer, Gerste, Müslis etc. und Saftfutter Rüben & co.. Außen vor laufen Mineralfutter und Salzlecksteine.

Lediglich Gras/Heu sind - bei passender Gewinnung bzw. Pflege der Fläche - als Alleinfutter geeignet, alles andere sind Zusatzfuttermittel.

Das Pferd frisst in freier Natur nur sehr kurzfristig junges, frisches Gras, nämlich im Frühjahr für die kurz Zeit des Aufwuchses - sofern es in seiner Heimat überhaupt Gras gibt. Den Rest vom Jahr ernähren sich Pferde von dem, was da ist: Blätter, Ästchen, Büsche, altes Gras mit Rispen ("Heu auf Halmen"), Moos und Flechten, die von den Steinen gekratzt werden (bei den Nordlandponys wie z.B. Isi und Shetty der Fall).

Die Natur hat sich das was sehr schlaues einfallen lassen: Die Pferde haben eine bestimmte Anzahl Kauschläge "einprogrammiert", die sie brauchen, um zufrieden zu sein und aufzuhören zu fressen. Dazu kommt, dass die Zähne in einem anderen Winkel aufeinander stehen - je nachdem, was das Pferde usprünglich in seiner Heimat, in der es sich entwickelt hast, zu fressen vorfand.

Bei Nordpferden, wie den meisten Ponys, heißt das: sie haben ziemlich viele Kauschläge einprogrammiert, da sie usprünglich aus sehr kargen, unwirtlichen, geröllübersäten Gegenden kamen, wo sie sich überwiegend von Moosen und Flechten ernährten - als nicht wirklich das Fett machenden Futter.

Kommt so ein Pony nun auf fette deutsche Weiden und frisst seine einprogrammiert Anzahl von Kauschlägen, wird es sehr fett, weil es viel zu viel Energie aufnimmt. Da man an den Kauschlägen nichts ändern kann, muß man anderes Futter bereitstellen, da - wie bei anderen Grundbedürfnissen auch - das Pferd mit (Verhaltens-)Störungen reagieren kann, wenn es sie nicht befriedigen kann. Abgesehen davon ist auich das Verdauungsystem des pferdes auf diese Art der REnährung ausgelegt: es braucht ständig kleinen Mengen Futter bei ruhiger Bewegung im Schritt. Für große Kraftfuttermengen ist es nicht gebaut, ebenso wenig für lange Pausen ohne Futter. Kolik ist eine Erscheinung, die gehäuft aufttritt, wenn es an diesem Punkt der Fütterung zu Mängeln kommt.

Dazu kommt, dass die Inhaltsstoffe von z.B. Weidelgras und Klee - bei uns sehr verbreitet, weil mit Düngung sehr ertragreich und sehr eiweißreich - nicht wirklich für Pferde geeignet sind.

Alle Pferde aber bräuchten - wenn schon Gras - dann mageres, am besten stehen gelassenes "Heu auf Halmen", mit den Samenständen etc. . Da wäre die Wiese aber sehr viel weniger etragreich weshalb es solches Gras nur auf Bioflächen gibt - oder auf Stilllegungen. Es dauert allerdings viel Jahre, bis sich der Düngergehalt der Böden wieder reguliert hat und eine normaler Bewuchs einsetzt.

Kraftfutter wird eingesetzt, um den Mineralstoffhaushalt auszugleichen und um zusätzliche Energie zu liefern.

Hafer und Gerste liefern hauptsächlich Energie, weshalb in Müslis neben Getreide immer auch eine Mineralmischung enthalten ist (bei vielen Futtern übrigens zu hoch oder falsch dosiert). Minderlamischungen gibt es aber auch einzeln, so dass man beim Pony z.B. zur Weide dazu gezielt nur die nötigen Mineralien geben kann.

Die meisten Ponys stehen in einem großen Auslauf ohne Gras, aber mit vielen Knabbermöglichkeiten und magerem Heu besser als auf den bei uns üblichen fetten Weiden.

Doch doch, das ist Kraftfutter.
Darin ist zB. gehäckseltes Heu- zum besseren Einspeicheln u. langsameren Fressen, Himalayasalz, Öle, Leinsamen, Melasse, Bierhefe, Gerste, Hafer. Vom Korn wird immer nur der Keim verwendet.
Ist von Frau Schirmböck für ihre Berber entwickelt worden. Für leichtfuttrige Pferde. Mögen alle gern.
Ist nicht so "gehaltvoll" wie anderes Futter, weniger Eiweiß.
Meinem Warmblut zB. reicht das alleine aber nicht aus, ihm gebe ich zusätzlich zur Hälfte ganzen Hafer.

Ein kleiner Anteil an Klee auf der Wiese ist ok, nur zuviel wäre nicht gut.
Zuviel Klee in der Weide kann Fehlgärungen erzeugen . ( Gaskolik )

Pferde- und Ponyhaltung auf der Weide entspricht am ehesten den natürlichen Bedingungen und sichert eine artgerechte Ernährung. Doch wenn Gras die ausschließliche Nahrung eines Pferdes bietet, muss es entsprechend nährstoffreich, verdaulich und schmackhaft sein. Auf einer Pferdeweide sollten deshalb mehrere verschiedene Grasarten und Kräuter zu finden sein.

Das Gras auf der Weide bildet für das Pferd nicht nur eine Nahrungsquelle, sondern auch den Untergrund für seinen täglichen Auslauf. Die Grasnarbe muss also so widerstandsfähig sein, dass sie selbst bei nassem Wetter nicht zertreten wird. Anderseits darf der Boden nicht zu hart sein, sondern muss den Aufprall der Hufe eines galoppierenden und herumspringenden Pferdes gut auffangen. Aus diesem Grund braucht man robuste, dicht am Boden wachsende Grassorten, die zwar nicht so schmackhaft sind, aber eine gute Grundlage bilden. Manchmal dauert es mehrere Jahre, bis sich ein guter Untergrund entwickelt . Es ist daher kaum ratsam, eine Weide umzupflügen. Besser ist es, wenn man den bestehenden Grasbestand durch Säen neuer, wertvollerer Grassorten veredelt und die minderwertigen Gräser durch Düngung und Pflege niederhält. Ein gutes Abflusssystem trägt ebenfalls seinen Teil bei. Der Boden weicht bei Regen nicht auf und wird daher auch nicht zertreten. Gut ist ein Untergrund aus kurzen Arten wie Weidel- oder Wiesenrispengras, durchsetzt mit Futtergräsern wie Knaulgras und Gemeinem Rispengras, oder auch Lieschgras, wenn man eventuell Heu ernten will.

Für die meisten Pferde ist es besser, wenn kein Klee und keine Luzerne auf der Koppel wachsen. Wenn die Koppel nämlich nicht sehr gut gepflegt und regelmäßig gedüngt wird, nehmen diese Sorten überhand und machen die Weide für ein normales Pferd oder Pony zu fett. Gerne werden auch Kräuter wie Schafgarbe, Löwenzahn, Großer Wiesenknopf oder Spitzwegerich auf die Koppel gesät. Diese Pflanzen sind nützliche Mineral- und Nährstoffspender, solange sie nicht überhandnehmen. Vielen Pferden schmecken sie aber nicht, und außerdem wirken sie ertragsmindernd. Aus diesem Grund ziehen es viele Pferdezüchter vor, Kräuter- oder Vitaminmischungen als Zusatzfutter ins Kraftfutter zu geben. Wer allerdings ein Pony oder Pferd hat, das ausschließlich von Gras lebt, kann sich bestimmte Kräuter oder Gräser an den Wiesenrand säen. Auf diese Weise erleichtert man sich die Koppelpflege.

Welche Grassorten man für die Weide auswählt, hängt ab von der Bodenbeschaffenheit, der Lage der Koppel, den Witterungsverhältnissen und natürlich vom Angebot. In einem Landwirtschaftsmittelvertrieb erhält man nicht nur eine große Auswahl, sondern auch guten Rat. Nährwert und Verdaubarkeit sind zwei wesentliche Faktoren. Während Ponys und Kaltblüter eher weniger nahrhafte Gräser benötigen, gedeihen Vollblüter und schlechte Futterverwerter nur auf Weiden allererster Güte. Ein Futtermittelhändler oder ein Tierarzt kann meist auch in diesem Fall einen nützlichen Tipp geben. Bei einer Weide mit mittlerem Ertrag rechnet man 0,5 ha Weidefläche für jedes Pferd. Wenn zugefüttert wird, verringert sich die benötigte Fläche. Die Weide kann durch einen Elektrozaun in Abschnitte unterteilt werden, die im Verlauf des Sommers gewechselt werden.