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Gestrichene Klausel
Es ist richtig, dass jeder Elternteil gleich viel an die Nachkommen abgibt. Meiner Meinung nach gibt die Stute sogar noch mehr, weil sie einen Beitrag zur Charakterbildung des Fohlens leistet. Es ist aber so, dass eine Stute lediglich ein Fohlen pro Jahr gebären kann. Ein Hengst aber mehrere Fohlen zeugen kann, d.h. bei einem Hengst kann man in kurzer Zeit feststellen, ob und wie er eine Zucht beieinflussen kann. Deshalb glaube ich persönlich, dass diese Klausel richtig war, aber das ist wie gesagt meine persönliche Meinung.
Wenn man wirklich züchten möchte, das heisst eine Verbesserung oder mindestens keine Verschlechterung der Rasse erreichen möchte, müsste man auch den Mut haben, ein Zuchttier aus der Zucht zu nehmen, sofern die Nachzucht nicht dem Zuchtziel entspricht. Aber wer macht das schon, wenn er denn schon mal eine Stute oder einen gekörten Hengst hat?

Schmale Basis in Deutschland
Es mag möglich sein, dass die Basis in Deutschland nicht sehr breit ist. Dann sollte man sich aber mit gutem Zuchtmaterial (mit der Betonung auf gutem) aus den Ursprungsländern oder aus Frankreich behelfen.

Öffnung des Zuchtbuches in Frankreich
Viele dieser Pferde, die so aufgenommen worden sind, haben der Zucht nicht sehr viel gebracht. Oft waren sie selber vielleicht noch einigermassen rassetypisch, haben aber meiner Meinung nach nicht sehr gut vererbt. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass solange es gutes Zuchtmaterial mit guten Papieren gibt, es keinen Grund gibt, Pferde ohne Abstammung in die Zucht zu nehmen. Ich rede auch aus eigener Erfahrung, ich habe selber eine Stute, deren Vater genau so ein Hengst war. Ich werde nun mit gezielter Anpaarung diesen Teil der Abstammung "verblassen" lassen.

Morgen nach Frankreich

Araber in der Zucht
Also, wenn Du Schaden durch schlechte Tiere minimieren willst, müsstest Du die Hengste aus der Zucht nehmen Die haben doch sehr viel mehr Nachkommen als die Stute und somit ist der Schaden größer. Das ist doch auch der Hintergedanke dabei, dass an Hengste in der Regel (sehr) viel strengere Maßstäbe angelegt werden als an Stuten. Und dass Zuchttiere nicht immer nur die "crème de la crème" der jeweiligen Rasse sind, sehe ich besonders oft bei Rassen, deren Bestände klein sind und/oder die keine Leistungsprüfung verlangen. Dem Araber z.B. hat es definitiv nicht gut getan, dass nur noch nach Äußerlichkeiten gezüchtet wurde.

schmale Basis
Na ja, aber aus den Usprungsländern gibt es nun mal selten nachgewiesene Abstammungen mit dazu - und selbst wenn man die hat: wenn ich nicht weiß, wie diese oder jene Linie seit Generationen vererbt bzw. wie die Eltern und Großeltern ausgesehen haben, wird es immer sehr schwer und mit Risiko verbunden sein, ein bestimmtes Ergebnis erreichen zu wollen. Bei einem wirklich guten Pferd ist das Risiko kleiner - eine Garantie für gute Fohlen habe ich deswegen aber keine. Wäre das alles so einfach, würde es ja nur noch gute Pferde geben Frankreich ist sicher eine gute Idee

Hallo

Ich glaube fast, grundsätzlich sind wir derselben Meinung. Zucht heisst für mich wie gesagt, eine Erhaltung oder gar Verbesserung einer Rasse. Darum kann ich mich mit zwei, drei Stuten auch nicht als Züchter bezeichnen. Meiner Vorstellung einer Zucht wäre eine Basis von 15 bis 20 Stuten und zwei oder gar drei Hengsten. So könnte ich direkt vergleichen, welche Anpaarung welches Pferd ergibt, was macht Sinn und welches Zuchttier muss wieder aus der Zucht genommen werden. Bis heute habe ich lediglich zwei Züchter kennen gelernt, die das auch so machen. Die haben sich beide auf diese Weise über 10 bis 15 Jahre eine wunderbare Stutenherde herangezogen. Bei beiden würde ich blind eine Stute aus der Herde kaufen und ich würde kein schlechtes Pferd erwischen. Das wäre mein Traum von einer Zucht.

Mit den Abstammungen in den Ursprungsländern ist es gar nicht so schlecht wie man glaubt. Das Problem ist nur, dass eben auch dort ein gutes Pferd ein bisschen mehr kostet. Erschwerend kommt hinzu, dass man an die guten Pferde nur durch gute Kontakte kommt. Mit einem Tunesier, Algerier oder Marokkaner ins Geschäft zu kommen ist nicht ganz einfach. Man muss sich zuerst eine gute Beziehung aufbauen, bevor der einem überhaupt seine guten Pferde zeigt. Das geht eben nicht auf einem Einkaufstripp so mal schnell. Die Franzosen haben es da ein wenig (ich betone ein wenig) einfacher, das sie mindestens schon dieselbe Sprache sprechen. Aber es ist möglich. Ansonsten, wie gesagt, die Basis hier in Frankreich ist gar nicht so schlecht.