berber-online.de

Sahira entspricht allen deinen Suchkriterien; nun ja, sie ist 16, sieht aber jünger aus und hat kaum Falten. Wenn man sie anstreicht, z.B. gelb mit gold gemischt, es gibt ja wasserfeste Farben, dann wär sie doch "gold"richtig . Die Mähne ist sowieso hell und den Schweif kann man aufhellen, mit nem bißchen Wasserstoffsuperoxyd ...
sie hat weiche Gänge, aber "schwebend", nun ja; wenn du ein paar gasgefüllte Luftballons an die Mähne bindest, wär das Problem auch gelöst

LG
Mascha

P.S. Und bei den zukünftigen Fohlen machst dus einfach genauso

war ein Scherz, Rashidia, aber das weißt du ja.

Ich würde aber gern mal wissen - jetzt ernsthaft - was es mit der Liebe zu Farben bei Berbern auf sich hat. Es gibt ja nun so viele Rassen, die farbig sind, gescheckt, gesprenkelt, gestreift, braun in allen Schattierungen, rot, gelb, schwarz in allen Abstufungen usw.
Was war/ist die Ursprungsfarbe der Berber und, natürlich, der unterschiedlichen Regionaltypen der Berber, weiß man das? Oder: wie weit kann man das heute zurückverfolgen? Auf alten Bildern sind es meistens Schimmel.

Und: was bedeutet Farbe für Dich/Euch? Welchen ideellen, mystischen, mythischen, historischen, psychologischen, kosmetischen usw. Wert hat Farbe (bei den Berbern) ? Warum bestellen Kunden (z.B. damals bei Geipert) Falben oder Palominos?
Du hast den wunderschönen El Zahir, er wirkt auf manchen Bilder golden. Gold bzw. Goldfarbe hat natürlich in der geamten Menschheitsgeschichte einen besonderen Stellenwert.
Also nochmal: was bedeutet Farbe für Euch bei den Berbern?

LG Mascha

Alle weißen Pferde gehen auf eine genetische Veränderung eines gemeinsamen Vorfahren zurück

Das weiße Pferd ist in nahezu allen Kulturen weltweit ein Symbol für Würde und Erhabenheit.

Jetzt haben Wissenschaftler die Mutation identifiziert, die diese besondere Fellfärbung hervorruft. In der Fachzeitschrift „Nature Genetics“ führen sie den Ursprung dieser Eigenschaft bis zu einem gemeinsamen Vorfahr zurück, der vor tausenden von Jahren lebte.


vollausgefärbter Schimmel
Die große Mehrheit der Schimmel wird nicht weiß geboren, sondern ergraut erst im Laufe der Zeit. Als Fohlen noch schwarz oder braun, verfärbt sich das Fell meist schon im ersten Lebensjahr, nach sechs bis acht Jahren dann leuchtet es in reinem weiß. Die Haut bleibt bei diesen ergrauten Schimmeln immer dunkel pigmentiert – im Gegensatz zu Albinos mit Rosa Haut. Letztlich gleicht der Prozess des Weißwerdens dem normalen Ergrauen der Haare, das auch beim Menschen in höherem Alter auftritt.


Die Mutation ist bei allen Schimmeln gleich und muss erstmals bei einem ihrer gemeinsamen Vorfahren vor tausenden von Jahren aufgetreten sein. „Vermutlich waren die damaligen Menschen so fasziniert von diesem erst grau dann weiß werden Pferd, dass sie es für die Zucht einsetzten und so dafür sorgten, dass die Mutation auch in den folgenden Generationen erhalten blieb und sich ausbreitete“, erklärt Leif Andersson, Leiter der Studie.

Heute trägt ungefähr eines von zehn Pferden diese Schimmel-Mutation.


Schimmel sind im Alter besonders für Melanome anfällig
Das Equine Sarkoid ist ein gutartiger Hauttumor, der meist als Schönheitsfehler gilt. Befallen werden vor allem Schimmel, aber auch andere Farben sind betroffen. Die Melanome sitzen vor allem an haarlosen Stellen: After, Geschlechtsteile, aber auch an Genick und Ohren. Andere Stellen sind auch möglich, aber seltener.

Meist braucht das Equine Sarkoid einen Auslöser um auszubrechen, einen Infekt, eine lange Krankheit, schlechte Haltung ect

Aber meist sind die Melanome jahrelang vorhanden, mal mehr, mal weniger und stören auch mal mehr und mal weniger. Meist stören sie uns Menschen mehr, als die Tiere.

Ob Melanomneigung erblich ist, ist umstritten. Ebenso umstritten, wie bei Sommerekzem und dergleichen.
Aber einige Linien haben nun mal vermehrt Melanombefall und andere weniger. Also scheint zumindest die Veranlagung zur Melanombildung erblich zu sein.

Bin ich froh hab ich einen der seltenen Braunen...aber zu der Frage, wie wichtig mir Farben beim Berber sind: Mir ist es ganz ganz ehrlich furchtbar egal welche Farbe sie haben, meine Favouriten sind mittlerweile Cremellos und generell Pferde mit blauen Augen..

Aber wie vorher schon gesagt wurde: Ich hätte meinen auch genommen, wenn er lila-gestreift mit gelben Punkt gewesen wäre...

Die Problematik beginnt immer dort, wo man in der Zucht nur noch ein Kriterium ins Auge fasst, egal welches.

Beispiele dafür gibt es viele: gescheckte Pferde müssen nur schön gezeichnet sein, Charakter und Körperbau werden darob in der Zucht vergessen. Rennpferde müssen nur schnell laufen können, Gesundheit des Pferdes ist egal. Ein Cuttingpferd muss nur gut an den Rindern arbeiten, Springpferde möglichst hoch springen, usw.

Mir macht diese ganze Farbmode in der Berberzucht auch ein wenig Angst. Von 10 Anfragen die ich erhalte, ist bei 9 eines der ersten Kriterien: kein Schimmel. Das führt leider dazu, dass auf Teufel komm raus auf Farbe gezüchtet wird, und das dann eben zum Teil mit Zuchttieren, die ansonsten vielleicht nicht unbedingt in die Zucht gehen würden.

Aber wie schon gesagt, die Resultate auf dem VFZB-Berbrreffen in diesem Jahr sprechen eine deutliche Sprache.

Hab mir gerade mal den Spass gemacht, eine kleine Statistik aus der Rangliste des Championats zu ziehen:

Vorgestellt wurden:
34 Pferde, davon
21 Schimmel = 61%
13 Nichtschimmel = 39 %

17 Pferde erhielten eine Note <=16.0, das sind 50% der vorgestellten Pferde.

Bei den Schimmeln erhielten 14 Pferde eine Note <=16.0, das sind 66%
Bei den Nicht-Schimmeln erhielten 3 Pferde eine Note <=16.0, das sind gerade mal 24%

Aber bekanntlich regiert ja die Welt.

Hier ein Zitat aus Wikipedia:

Schimmel in Folklore, Religion und Literatur Veneter (Adria): In Heiligtümern der Veneter wurden nur Schimmel geopfert[15].
Arabien: Bei den Arabern war der Schimmel ein Symbol für Erfolg und Glück, weiße Pferde wurden häufig geopfert oder waren Teil feierlicher Zeremonien[9]
Polen: „Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Keltische Mythologie: In der irisch-keltischen Mythologie ist ein Schimmel das Symbol für den Tod.
Japan:
Schimmel im Ise-Schrein in JapanIn Japan wird Frauen eine besondere Beziehung zu Pferden, insbesondere Schimmeln, zugesprochen. Um eine solche Verzauberung zu verhindern, darf eine Frau einem Pferd die Brust nicht zeigen oder muss bei der Begegnung mit einem Schimmel ausweichen. Hat ein Pferd aber einmal eine Frau verzaubert, so hält es beharrlich an ihr fest und wird die Bezauberte nicht mehr loslassen, selbst wenn man es tötet. In mehreren japanischen Sagen verlieben sich Pferde in eine Frau - mit unterschiedlichem aber meist unglücklichem Ausgang -, so wird einer solchen Beziehung beispielsweise die Entstehung der Seidenraupe zugeschrieben.[16]
Das aouma no sechie („Fest der weißen Pferde“), war wohl ursprünglich ein Fruchtbarkeitsritual. Darauf geht zurück, dass Schimmel als Glücksbringer gelten. So heißt es, dass demjenigen, dem am 7. Tag des Neujahrsmonats ein Schimmel begegnet, im kommenden Jahr alles Unglück fernbleiben wird. Das weiße Pferd war wohl ursprünglich als heiliges Tier des Himmels für den alltäglichen Gebrauch tabu.[16]
Diese Vorstellung hat sich auch mit dem Glauben an Pferde als Götter oder Herren über einen Teich oder See verbunden, wobei diese Pferde sehr oft Schimmel sind.[16] Ende Zitat

Daß die "Farbe" WEIß bei Tieren eine mythologische Qualität hat, geht ja auch aus Legenden, Sagen, Fabeln und Märchen hervor: der weiße Hai, der weiße Hirsch, der weiße Elefant u.a.;
beim Menschen die Farbe der Unschuld (Hochzeitskleid - na ja..), die Farbe der Trauer (Indien) oder auch die weiße Farbe in Theodor Storms "Der Schimmelreiter" als Farbe des Unheimlichen. Ebenso: die "weiße Frau", Gespenst oder Hexe, Gespenster sind ja meistens (oder immer?) weiß -

Michael Schäfer schreibt in seinem "Handbuch Pferdebeurteilung", daß Zusammenhänge zwischen Fellfarbe und Verhalten bestehen. Das sei eine Tatsache, die "aus dem jahrtausendealten Erfahrungsschatz der pferdezüchtenden Völker" hervorgegangen sei und inzwischen durch statistisch abgesicherte Untersuchungen bestätigt ist. So werden Rappen als feurig ODER melancholisch beschrieben, Füchse als reizbar und cholerisch, Braune und Falben als hart, ausdauernd und umgänglich, und Schimmel als sanft bis "phlegmatisch" (!) Kann ich jedenfalls bei keinem meiner 4 ausgewachsenen Schimmel und den beiden, die es noch werden wollen, bestätigen.
Schäfer verweist auch auf einen Zusammenhang zwischen Pigment und Neurotransmitter aufgrund ihrer chemischen Verwandtschaft.

Ob die Schimmel, wie Rashidia zitiert, nun auf einen einzigen Vorfahr zurückgehen, ist eine kühne These. Das wäre ja dann sozusagen die erste urgeschichtliche Farbzucht. Wo soll das begonnen haben? Domestizierung von Wildpferden und damit der Beginn der Selektion hat der Forschung zufolge vor 4000 Jahren in Asien begonnen
Im übrigen: als die Urmenschen von Afrika nach Europa einwanderten, verloren sie nach und nach ihre schwarze Hautfarbe und wurden weiß, damit die spärliche Sonne Nordeuropas Vit. D. bilden konnte. Stand in einem der letzten "Spiegel"

LG Mascha