Ich hätte einen sehr ausführlichen Bericht von unserer ersten Wanderung zu bieten. Geschrieben habe ich ihn gestern.
Gestern war's soweit. Ich hatte jetzt seit einigen Wochen geplant, zum Start in meinen Urlaub eine Wanderung mit Daryan zu machen. Ich habe geguckt, welchen Weg ich am besten in die Heide nehmen könnte und dann ergab sich da ein Stall. Isländerhof, großzügige Paddocks für Gastpferde. Und so plante ich, bis dorthin zu laufen, etwa 16-17km. Zusätzlich wollte ich am zweiten Tag nochmal 12km hinten dran hängen und dann von meinem Freund abgeholt werden. Der allerdings gewann eine Dienstreise, und so änderte sich der Plan.
Begonnen haben wir aber damit, dass wir gestern los sind. Gegen 11 Uhr war ich an der Weide und wir machten noch ein Startfoto. Naja. Mehrere.
Und dann sind wir so losgewandert. Wir liefen in Richtung Dorf, ähnlich wie zuletzt auf einem Spaziergang. Dort begegneten wir den ersten Pferden, sowas findet er ja immer ultraspannend.
Wir begegneten Hühnern und etwas später ganz vielen Autos in einem Garten. Dann kamen von links Reiter über ein Stoppelfeld, die dann direkt vor uns her ritten. Das war das erste Mal, dass Daryan ganz viel wieherte. Bis sie dann tatsächlich außer Sichtweite waren. Wir liefen über eine Brücke über die Luhe, die kannte Daryan allerdings schon vom Frühjahr. die klonkt ganz laut, weil sie Metallteile hat, aber das findet er kaum beunruhigend. Kurz dahinter kommt ein Gutshof und nochmal eine Brücke, allerdings mit einem Filtersystem oder so, sodass sich direkt neben der Brücke im Wasser ein Rad dreht und komische Geräusche macht. Das war ihm zwar suspekt, aber er lief brav mit. Es ist so angenehm, dass er dabei nur große Augen macht, aber sonst brav ist.
Kurz dahinter dann ein im Bau befindliches Haus mit flatternden Planen überall. Es war sowieso etwas windig und scheinbar nicht sein Tag, da machte er dann doch einen großen Bogen drum.
Am Ende der Straße beginnt dann ein Weg, den ich mit Rubin auch schon ein paar Mal geritten bin, wenn ich größere Touren gemacht habe. Ich finde es da einfach nur schön. Und hier begann sozussagen mein Urlaub...
Kur dahinter bogen wir links ab und Daryan befang die Stelle als genau richtig für die erste Pause. Ich setzte den Rucksack ab, nahm das Regencover als Sitzgelegenheit gegen nassen Hintern und wir machten 10 Minuten Pause.
Dann ging es weiter und wir begegneten einer Fußgängerin mit einem Pferd :lach:
Ich: "Also ich hab ja mit Vielem gerechnet heute, aber nicht damit, noch einen Fußgänger zu treffen."
Sie: "Ich auch nicht!"
Wir kamen nun ein Stück weiter an eine Landstraße und folgten nun erstmal der ausgeschilderten Reitroute der Gegend. Hier begann der Teil der Strecke, den ich noch überhaupt nicht kannte. Bis hierhin waren wir etwa 6km gelaufen.
Wir liefen nun einen stetig ansteigenden, tief sandigen Weg hinauf. Daryan lief rechts von mir. Er war schon seit dem Loslaufen echt nervig, weil ich Brot statt Möhren mit hatte und das scheinbar so lecker war, dass er viel am Betteln war. Hier lief er mit Abstand neben mir, hielt kurz vor einer Stufe am Wegesrand an. Da war ein Absatz mit Gras (ca 50cm) und ich dachte erst er will fressen - stattdessen prüfte er die Höhe, hüpfte nach oben, ilef parallel zu mir weiter, hüpfte wieder runter. Cleveres Kerlchen, natürlich gibt dafür ein Leckerli
Ich war total beeindruckt (und bin es immer noch) wie weit der Kerl denkt, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
500m weiter schwor ich mir, wenn ich wirklich mal in den Harz möchte mit ihm, dann nur reitender Weise
Für mich war es wirklich anstrengend und er stiefelte in einem Affenzahn den Anstieg hoch
Ansonsten war es einfach nur wunderschön. Das Wetter war toll, weder zu warm noch zu kalt, der Wald war schön, wir stiefelten einen Weg entlang und ich konnte ihn genießen. Ich konnte mich umsehen, ich konnte entspannen, ich hatte ein aufmerksames, motiviertes und fröhliches (!) Pferd neben mir. Es war einfach nur schön.
Wir liefen einfach immer weiter geradeaus und kamen an eine weitere saftige Stelle mit Gras. Da es eh auf Mittagspausenzeit zuging, machten wir also nochmal 10 Minuten Pause am Feldrand (inzwischen sind wir bei Kilometer
Derweil hielt ein Jäger an, der erst kommentierte, dass ich mein Pferd nicht reite, dann aber einsah, dass er noch zu jung ist. Um mich dann zu belehren, dass er ja nichts dagegen hätte, wenn das Pferd dort grast, aber das sei ja gedüngt und ich wisse ja sicher, dass zu viel von solchem Gras nicht gesund für Pferde ist...
Wir wanderten weiter, ich hatte mir schon einen längeren Pausenplatz überlegt. Wir würden an einem Schießstand vorbeikommen, den ich kannte, und davor gab es eine Wiese. Allerdings war das irgendwie doch noch ein ganzes Stück. Ein wunderschönes allerdings. Es ging erst geradeaus einen wunderschönen Sand-Gras-Weg entlang und ich war einfach nur happy. Dann links und wieder rechts und ein kleiner Wurzelweg führte in Richtung Feld. Ich wollte ein Foto vom Weg, mein Pferd snackte. Also doch Zeit für eine Pause
Wir liefen aus dem Wald heraus einen schmalen Trampelpfad am Feld entlang. Am Ende gab es neben einer Gruppe Tannen dann einen schönen Platz mit viel Gras. Und hier machte ich es mir wieder gemütlich, setzte mich neben mein Pferd und wir aßen beide Mittag. Daryan ganz viel Spitzwegerich und etwas Gras. Ich mitgebrachtes Brot und Kekse. Kilometer 9,5
Gerade wollte ich die Pause beenden, war wieder an meinem Rucksack angekommen um die Karte zu studieren, da kam eine Kutsche aus dem Wald heraus. Erst erschreckte sich Daryan ziemlich, aber der kleine Fjord vor der Kutsche war nicht minder beeindruckt. Wir erkundeten die Kutsche und durften noch kurz ein Stück hinterher gehen. Das war dann auch alles nicht mehr schlimm. Nur der Fjord, der wollte sich die ganze Zeit umdrehen. Mit Scheuklappen kann man so schlecht das andere Pferd im Blick behalten
Nun ging es weiter. Erst begegneten wir noch zwei Reitern, dann gab es wieder eher schmale (Reit)Wege und schöne Aussicht:
Inzwischen waren wir am Schießstand angekommen und das Gras hier sah überhaupt nicht einladend aus. Gut, dass wir die Pause vorgezogen hatten! Geschossen wird übrigens Sonntags nicht, das hatte ich vorher nachgeguckt.
Könnt ihr hier einen Turm in der Ferne erkennen? Tatsächlich war das unser Ziel bzw. kurz dahinter war der Hof, zu dem wir wollten. Das wusste ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht. Davor kam jedenfalls noch die Unterquerung der A7...
Daryan wurde langsam etwas maulig. Als er dann, wir liefen jetzt an der Pferdeweide rechts vorbei, anfing zu wiehern, bekam er Antwort (aber von links). Da bekamen wir uns dann kurz ziemlich in die Wolle, weil er meinte, mich dann auch anrempeln zu können weil ihm die Richtung nicht passte, die ich eingeschlagen hatte. Nämlich nach rechts nach Garlstorf, statt nach links zu den antwortenden Pferden. Die nächsten Meter zwischen zwei abgeernteten Maisfeldern hatte ich dann ein sehr zügiges, beleidigtes Pferd neben mir. Wir querten Bahnschienen, hatten eine kurze Diskussion, ob man nicht doch stehenbleiben kann (man hat ja keine Lust mehr) und liefen dann doch versöhnt wieder weiter. Das war etwas schade, denn der Weg war eigentlich wirklich nett.
Das war bei ziemlich genau 12km, das längste was ich bisher mit ihm unterwegs gewesen war. (ein Hoch auf die App, mit der ich das nachschauen kann)
Ich hatte leider keine Zeit, ein Bild des genialen Schloss-Baumhauses in einem Garten zu machen, weil mein Pferd meine Aufmerksamkeit forderte
Nachdem wir aber über die Hauptstraße drüber waren, gab es noch einmal eine Graspause und ich betrachtete das erste Mal die dort stehende Mühle genauer. Klar wusste ich, dass die da war, aber ganz ehrlich, man nimmt auf so einer Wanderung seine Heimat nochmal mit vollkommen anderen Augen wahr. Ich wusste vorher auch nicht, dass es so viele tolle Aussichtspunkte gibt.
Weiter ging es der Teerstraße folgend geradeaus, dann an einer riesigen (!!!) Pferdeweide vorbei mit einer großen Pferdeherde, und Daryan fing wieder an zu wiehern. Ich glaube, da reagiere ich wegen Rubin allergisch drauf. Der wird dabei auch immer so kopflos...
Kurz vor einem Campingplatz ging es nach rechts ab und nun mussten wir einige Meter an einer Landstraße entlang, die keinen Radweg o.ä, hatte. Wir konnten aber die meiste Zeit auf den Streifen daneben ausweichen.
Für mich war das irgendwie die gefährlichste Stelle, denn ich hatte keine Ahnung, wie Daryan hier auf ein schnelles, großes Auto reagieren würde, so dicht neben ihm.
Rechts ging es dann auf den letzten Weg des Tages, der uns schnurstracks zu unserer Unterkunft führen sollte.
Tja. Und dann begegneten wir der allerschlimmsten Sache auf dem Weg. Der allerallerschlimmsten! Ziemlich genau bei Kilometer 14.
Es waren ganz simple Kühe. Genau genommen Galloways. Glaub ich. Und die waren sogar so nett (neugierig) und kamen an den Zaun! Und Daryan war ganz tapfer. Ich finde das ja immer wieder beeindruckend, wie viel er denkt und wie wenig er flüchtet... Allein, dass ich in dem Zustand noch Fotos machen kann, ohne dass ich mir Gedanken machen muss. Mit Rubin hätte ich alle Hände voll zu tun.
Was ich immer wieder schräg finde: Er stand ja nun schon mehrmals mit Kühen auf einer Weide. Also so richtig hautnah. Hat sogar zwischen denen gepennt. Und trotzdem findet er die wirklich ganz furchtbar...
Wir sind dann weiter gelaufen und ich hörte es plätschern. Nicht in der Karte eingezeichnet und kaum zu finden war ein Bächlein unter dem Weg. Wir habenm uns dann ins Gebüsch geschlagen, weil ich weiß, dass er immer ziemlich viel Durst hat und auch gern als erstes nach einem Spaziergang zum Wasser geht. Nachdem er aber dann beim ersten Versucht ziemlich tief im Ufermatsch versank und danach auf einer Stufe stand und sich nicht ganz runter traute, musste er doch noch den Rest Strecke bis zum Hof warten. Ich halte es da aber mit S. vom Extreme Trail: Erstmal ist es wichtig, sich mit dem Hindernis auseinanderzusetzen. Man muss es nicht gleich meistern :nicken: Dafür ging er schon sehr selbstsicher ans Wasser, das hat er noch vor einigen Monaten nicht so gemacht.
Leider bekomm ich das Bild einfach nicht gedreht.
So, kurz dahinter kam nun das, was ich für schwierig hielt. Die Unterführung der A7. Und die Autos da oben, die man immer nur kurz sehen konnte, reflektierten die Sonne. Und es war echt laut.
Daryan lief aber (mit großen, nach oben gerichteten Augen) brav mit mir mit.
Nach einem Hustenanfall meinerseits ging es dann in einem wunderschönen, alten Wald mit hoch gewachsenen Bäumen wieder den Berg hinauf. Was ich nicht wusste: Das war der Berg mit dem Turm. Daryan bockte wieder ein bisschen rum, indem er lieber Schlangenlinien lief und immer wieder die Führseite wechselte, bis es mir zu doof war. Dann hatten wir eine kurze Diskussion darüber, dass ich wirklich Schritt meine und nicht "Halt" oder "Trab". Danach gings wieder.
Oben am Berg kamen wir wieder an Feldern heraus und konnten von rechts Isländer kommen sehen, die dann vor uns auf dem Weg liefen. Ich dachte mir schon, dass die das gleiche Ziel haben wie wir. Daryan wieherte kurz, bekam keine Antwort und ließ sich dann erstauinlich einfach zu einer letzten Pause überreden.
Danach folgten wir den Isländern. Und ich entdeckte den Turm.
Wir schreiben nun Kilometer 16 und Daryan bekam Antwoprt auf sein Wiehern. Etwa aus der Richtung des Turms. Ich dachte, so weit ist das nicht mehr bis zum Hof und mein Pferd fing an in Richtung des Pferdewieherns zu ziehen und links neben mir Schlangenlinien zu laufen: Entweder fast auf meinem Arm oder Richtung Feld ziehend
Ich konnte es ihm nicht verdenken, er hielt wirklich gut durch. Und redete ihm gut zu, wie einem Kind. "Wir sind wirklich gleich da, du brauchst nicht mehr lange, aber benimm dich." ("Dann bekommst du ein Eis"
)
Es dauerte tatsächlich noch knapp 1,5 Kilometer, bis wir am Hof ankamen. Auf der linken Seite war der Hof, rechts sah es aus, als wäre ich plötzlich im Mittelgebirge gelandet
Ich rief die Stallbesitzerin an, die uns in Empfang nahm und mir einen der drei freien Paddocks zeigte. Riesig waren die!
Die Tränke musste ich Daryan zeigen, er ging nicht selbst dran. Als er sich aber vergewissert hatte, dass das Zischgeräusch ihn nicht frisst, stillte er wie üblich seinen Durst. Lange.
Es gab dann noch einen Apfel und ich setzte mich hin und wartete auf meinen Abholservice. Das Ganze wäre nämlich ohne meinen Freund nicht möglich gewesen.
Fazit des ersten Tages: Ich will mehr!!! Am liebsten würde ich noch ein paar Nächte bleiben oder einfach weiter wandern, einfach immer geradeaus durch die Heide oder so... Ich fand es so toll, wieder Mal mit einem Ziel vor Augen unterwegs zu sein, das hat mir sehr gefehlt. Irgendwie reicht mir "einfach so aus Spaß am Reiten ausreiten" nicht. Das liegt vermutlich auch an meinem Orientierungssinn, der dazu führt, dass ich nach 3x Reiten eines Weges jeden Stein kenne. Aber das heimatliche Reitgebiet kenne ich so in und auswendig, dass ich trotz der genialen Wege einfach so gern woanders hin möchte. Dass das im Schritt ist und Asphalt und Kopfsteinpflaster und Schotter dabei sind, ist mir dabei sogar herzlich egal. Ich finde es einfach schön.
Da Daryan aber ziemlich platt war und psychisch sichtlich an seine Grenzen gelangt war, entschied ich, mir für den nächsten Tag die Karte anzusehen und nicht mehr als 4-6 Kilometer zu laufen, bevor wir nach hause fahren. Das tat mir zwar etwas weh, aber manchmal muss man eben den Egoismus zur Seite schieben.
Heute Morgen fuhr ich nun also mit Gespann wieder zurück zum Hof. Ich nahm einen Futtereimer mit und rief Daryan, der in der Mitte des Paddocks döste. Ein halb gekreischtes Wiehern schallte mir entgegen und er kam auch direkt zum Zaun. Auch als ich dann eine Schubkarre holte um abzuäppeln, hatte ich einen Schatten. Erst trabte er mir hinterher, dann wich er nicht von meiner Seite
Nach einer kurzen Unterhaltung mit der Stallbesitzerin und Ankündigung eines Folgebesuchs marschierten Daryan und ich auf die "Lobby-Runde", die mir empfohlen worden war. "Wenn du stramm gehst, dauert es etwa 30-45 Minuten"
Daryan stapfte hoch motiviert mit mir vom Hof runter. Der wusste sehr genau, wo es Richtung Heimat geht. Wir bogen dann rechts ab, was er erst doof fand, auch bei der nächsten Abzweigung zog es ihn deutlich nach links.
Da durfte er aber noch nicht, erst bei der nächsten Abbiegung schwenkten wir wieder. Daryan stapfte also weiter sehr fröhlich vorwärts, irgendwie hatte er es eilig :juck: Da er allerdings wie üblich (also wie im Mai) nicht gut gefressen hatte nachts, hielten wir schon nach einem Kilometer für Frühstück.
Er hatte aber keine Ruhe, erst bei einer Wiese weiter etwas weiter oben begann er, hungrig möglichst viel Gras zu fressen. Als wir nach etwa 10 Minuten dann weiter liefen, war er viel entspannter und hatte seinen üblichen Schritt wiedergefunden. Den Turm, zu dem uns der Weg führen sollte, konnte man jetzt auch wieder sehen.
Ein Stück weiter standen zwei Isländerhengste. Die gleichen, die schon am Vortag immer die Hilferufe beantwortet hatten.
Insgesamt waren die Wege heute nicht so gut wie am Vortag. Mit dem sehr fühligen Rubin hätte ich sicher zu kämpfen gehabt. Daryan läuft ja oft auf Schotter als wäre es Waldboden, dem machte das kaum etwas aus. So störte es mich auch nicht.
Vom Turm hab ich auch ein Bild, der kam dann danach. Aber das ist hochkant und ich bekomms wieder nicht gedreht. Jedenfalls schwenkten wir nun wieder links und ich stellt wieder fest, wie viel intensiver man die Natur und sein Pferd erlebt, wenn man keinen Zeitduck hat und hinhört. Daryan lief den Weg entlang, schnupperte kurz auf dem Boden und wir begannen dann zusammen ein wenig Buchecker gesammelt. Ich wusste gar nicht, dass Pferde sowas fressen.
Der letzte Schwenk zurück zum Hof wurde dann allerdings wieder so schwierig wie am Vortag (was auch die gleiche Strecke). Daryan wusste, dass es DA nicht nach Hause geht
Allerdings hatten wir das schneller als am Vortag ausdiskutiert.
Am Hof mussten wir dann allerdings nochmal warten. Ich fotografierte die schöne Landschaft nochmal.
Daryan zappelte um mich herum.
Es wurde direkt hinter meinem Gespann ein Lieferwagen mit Hochdruckreiniger abgespritzt. Da konnten wir eben noch nicht verladen. Und auch wenn mein Pferd wenig panisch sehnsüchtig in Richtung Heimat guckte...
... wir mussten warten.
Ich kündigte dann dem netten Herrn an, dass ich nicht wisse, wie lange das Verladen dauert. 30 Sekunden bis 30 Minuten würde ich schätzen. Tatsächlich konnte ich Daryan innerhalb von etwa 15 Sekunden auf den Anhänger schicken, der war total happy über das Brot da drin (ihr erinnert euch, die Bettelei am Vortag) und überhaupt hatte er ja noch Hunger
Klappe zu, losgefahren. Endlich mal wieder ein entspanntes Pferd ohne Diskussion da oben stehen gehabt.
Blöd nur, dass uns direkt im Dorf ein leerer Schulbus entgegen donnerte, da hat Daryan sich nochmal super doll erschreckt. Sowas trägt ja auch immer total zur Gelassenheit von Fahrer und Pferd bei
Als ich ihn am Ende an der Weide auslud, hatte er aber alles aus seinem Trog ratzekahl aufgefressen. Wenn er zu angespannt ist, frisst er ja nicht. Und als ich ihn auf die Weide brachte, folgte er mir weiter und wollte erst nicht von mir weg. Auch das kenne ich anders, wenn er sich überfordert fühlt, dann geht er und guckt mich nichtmal mehr für Futter an.
Fazit des zweiten Tages: Ich habe ein geniales Pferd, und auch wenn ich zwischendurch kurz überlegt habe, die Tour doch noch zu verlängern, bin ich stolz, es nicht getan zu haben. Ich glaube es war so genau richtig. Schließlich soll er mal ein echter Wanderberber werden, und damit er reiselustig wird, darf ich ihn nicht überfordern.
Tag 1: 17,5km Gesamtzeit 4h40min (viel zu wenig Pause glaub ich) und in Bewegung 4,3 km/h
Tag2: 4,5km Gesamtzeit 1h10min und in Bewegung 4,4 km/h