berber-online.de

Bei Djasira habe ich das nicht gesehen. Aber auch nicht bewusst drauf geachtet. Aber ihre Mutter, Rashidia, macht das auch manchmal für ein paar Meter, nämlich, wenn sie ein wenig angespannt ist.
Bei Zijad war es halt anfangs extrem, da der ausnahmslos getöltet ist. Das konnte jeder Laie sehen.

Das find ich ja spannend... Scheinbar ist es dann doch gar nicht so unrealistisch, wenn man von "töltenden Berbern" spricht...

Schön! Ich find's auch prima, wenn jemand das weiter fördert. Übrigens lassen sich auch Dressuraufgaben wunderbar im Tölt reiten. Selbst Seitengänge gehen problemlos und man bekommt das Pferd auch dahin, sich "fallen zu lassen" und nicht, wie man das oft bei Isländern sieht, mit hoch gerissenem Kopf vor sich hin zu tölten.

Mir ist wohl aufgefallen das Guerrouane im Gelände leichter in den Tölt wechselt - vor allem wenn es leicht bergab geht ....
In den Dressuraufgaben möchte ich es nicht. Sicher wäre es möglich aber da ist mir persönlich der Trab lieber.

TiBi, Esprit

Ich glaube, ihr habt mich da etwas missverstanden:

ich halte es für gut und sinnvoll, wenn man die Gangveranglagung fördert, wenn sie von Natur aus gegeben ist!

Und von der Beschreibung von Rashidia ausgehend, klang es in meinen Ohren so, als sei dies bei Guerrouane wohl der Fall!

Nicht für sinnvoll halte ich es, wenn man einem Pferd so etwas in der Art wie Tölt reinzwängen möchte... Aber ich dachte, ich hätte das klar gesagt.

TiBi, ich sehe das auch nicht als wirksame Werbemaßnahme, das war mein rein persönliches Empfinden!
Und ich denke, dass Gangveranlagung durchaus rasseunabhängig zu betrachten sein kann.
Klar ist es leichter, sich ein Pferd zu kaufen, dass eben zu einer Rasse gehört, die speziell mit diesem Vorzug gezüchtet wird. Aber mir ging es nicht darum, jemandem die Rasse Berber zu empfehlen, wenn er ein Gangpferd sucht, mit der Auflage, musst halt mal bissl suchen, es gibt da den ein oder anderen der töltet....

Ich meinte mit "schön!" und "sollte man weiter fördern" eher, dass ein Pferdebesitzer, der eben fest stellt, dass sein Pferd (egal welche Rasse) Gangveranlagung hat und die auch ohne Beeinflussung z. B. auf der Weide zeigt (schrieb ich extra), diese auch ruhig weiter fördern sollte. Natürlich nur wenn er das möchte. Schädlich ist das jedenfalls nicht.

Und dann ist es ja auch kein Thema, sein Pferd in diesem Gang zu gymnastizieren, genauso, wie in den anderen drei Gangarten auch.

Versteht mich nicht falsch: ich plediere hier nicht dafür, dass man die Berber zu Gangpferden umfunktionieren sollte!!

Das Thema Azzayani ist doch eigentlich Geschichte - warum also so viel Energie in deren Vermarktungsstrategien stecken?

Azzayani hat das mit dem Tölt nicht erfunden, in der Literatur findet man einige Zitate zu den töltenden Zeltern.


Ursprünglich hatten wohl alle europäischen Pferderassen eine genetische Veranlagung für den Tölt. Töltende Pferde wurden im Mittelalter auch als Zelter bezeichnet.

Es wurden auch viele andere Gangpferderassen nach Deutschland importiert und werden inzwischen hier gezüchtet, z. B. Peruanische Pasos und Paso Finos, Aegidienberger, American Saddlebreds, Berber und Töltende Traber.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pferdegangart



Schon 1992 empfahl Eduardo Peschiera, anhand des " beunruhuigen Zustandes der züchterischen und reiterlichen Bearbeitung" der Peruanos, töltende Berber in die europäische Zucht einzukreuzen.



Gesichert ist, dass es vor allem die spanischen Zelter waren, die im Mittelalter hoch geschätzt wurden. Der Spanische Genette galt damals als das feinste und schönste Pferd der Alten Welt. Heute wird angenommen, dass die Spanischen Genetten ihr Gangvermögen – das in der Folge die weiteren Gangpferdetypen Europas massgeblich beeinflusste – von den Berberpferden geerbt haben. Die Berberpferde sind in erheblichem Ausmass an der Formung des spanischen Reitpferdes beteiligt und heute noch gibt es in der nordafrikanischen Heimat des Berbers viele Pferde, die neben den drei Grundgangarten auch einen gebrochenen Pass oder zumindest einen töltähnlichen Gang beherrschen.
Es ist davon auszugehen, dass bis ins frühe 18. Jahrhundert in Europa die Fortbewegung auf trabenden Pferden verpönt und den armen Leuten vorbehalten war.

http://www.elpasofino.ch/portrait/history.html





Was viele von Ihnen vielleicht noch nicht wissen: es gibt unter den Berbern auch 4-Gänger, die entweder den Tölt oder den Paß beherrschen. "Allerdings," so gibt Christin Krischke vom VFZB zu, "ist kein Berber ein Naturtölter." Die bei rund 30 % der Berber vorhandene Anlage zum Tölt oder auch Paß muß schon reiterlich "herausgekitzelt" werden.

Diese "Mehrgang-Veranlagung" hat der Berber von seinen Vorfahren, den "Genetes" geerbt - sie erinnern sich: die hochbezahlten Pferde des Xenetes-Stammes - , die diese laterale Gangveranlagung aufwiesen und vielleicht auch deshalb so begehrt und teuer waren.

Aus ihnen entwickelten sich im Mittelalter die ganz frühen Tölter, die sogenannten "Zelter", deren bequeme Gänge insbesondere von adeligen Damen und den - vielleicht nicht immer ganz so sattelfesten?! - Geistlichen geschätzt wurden.

http://pferdezeitung.com/83.00/Gesamttext


Die Königsfamilie von Marokko schätzt die Araber-Berber wegen ihres
ausgeglichenen Charakters und ihrer Töltveranlagung sehr. Araber-Berber sind
in der Lage, den Tölt über lange Distanzen durchzuhalten ohne zu ermüden. In
ihrer Heimat dienen die Pferde vielfach als Transportmittel, die ihre Halter
im Tölt zu den oft 30 Kilometer und mehr entfernten Märkten tragen.

http://www.kavallo.ch/artikel.asp?artikelID=284


Berber und Araber-Berber zählen zu den Gangpferden. D.H. die meisten von
ihnen haben eine Veranlagung oder die Ausbildung zum Tölt oder sogar zum
Paß. Dies sind energiesparende sehr schnelle bequeme Gangarten für Pferd und
Reiter

http://www.tunesiens-traditionen.de/pageID_1287110.html


Tölter Guerrouane
Am Samstag, den 24. Mai 03 ging es in Arcisate bei Varese in Norditalien
los! Die Crew des Königsrittes, mit den Zuchthengsten Guerrouane u.
Impossible vom Gestüt AZZAYANI* aus dem hessischen Laubach, startete. Auf
sehr attraktiven und auch schwierigen Wegen werden die Reiseteilnehmer in 23
Tagen 1000 Kilometer im Tölt zurücklegen.

Bei dieser Reise sollen die Araber-Berber-Zuchthengste ihre sprichwörtliche
Ausdauer und Rittigkeit unter Beweis stellen. Diese vielseitige Rasse stammt
aus dem heutigen Königreich Marokko. Zahlreiche Kaiser, Könige und Päpste
bevorzugten im Mittelalter die Zelter (Tölter, Gangpfede) als Reisepferd
aufgrund ihrer bequemen Gangart, ihrer Trittsicherheit und der relativ hohen
Geschwindigkeit.
http://www.azzayani.de/Film-Buch-Presse ... heibe.html

http://pferdezeitung.com/Presse/1026

Das sind nur google Ergebnisse zu dem Thema und nichts von mir Verfasstes. Ohne jegliche Wertung meinerseits oder Garantie auf Richtigkeit.

Es bringt aber nix, Halbwahrheiten und offensichtlich Falsches von Google hier reinzusetzen. So offensichtliche Fehler sollten dir schon auffallen oder kopierst du das ungesehen hier rein?

spannendes thema - spannende konversation.

ich habe in der schweiz schon importpferde gesehen, die aufgrund ihrer kruppenform, dem stark gewölbten lendenbereich, sehr hoher und auch entsprechend getragener halsung, der form ihrer schenkel rein körperlich einige merkmale zeigten, die man auch bei gezüchteten gangpferden findet. auch zeigten sie sowohl frei als auch geritten die eine oder andere interessante fussfolge
es wird eine disposition geben - in jeder "ursprünglichen" rasse. in manchen fälllen tun verpannungen evtl. ihr übriges ... aber werde/würde ich keinem berber/ AB eine teilweise vorhandene gangveranlagung per se zu - oder absprechen.
jedoch möchte ich an diesem punkt kritisch anmerken, dass die von mir gesehenen pferde bei weitem nicht dem geschmack und typ entsprachen, wie er in D oft zu finden ist.
auch entsprachen sie nicht dem rahmen, den ich bei einigen deklarierten azzayni-töltern auf fotos sehe. das stimmt mich diesbezüglich kritisch.

und nun - klar klingt es spannend, wenn ich mein pferd bewiesener maßen mit gangveranlagung anpreise. wer fragt schon sofort danach, wie diese behauptung zustande kommt.
ich sollte mein marketing überdenken


und ich finde es dass mindeste, dass man solche behauptungen genauso aufklärt, wie den mythos der albinos (bei pferden) und andere, als halbwissen entstandene falsche vorurteile.
im sinne des berbers und möglichen interessenten an dieser rasse, auch im bezug auf sporadisch auftretenden gangverschiebungen. was jeder daraus macht, sollte jedem selbst überlassen bleiben. ein rasseverbundener slogan suggeriert aber in meinen augen etwas anderes ...

Icefreak- Kaffekönigin zustimm.

Kann nur zustimmen, dass eine Lateralveranlagung weltweit bei Pferden immer wieder feststellbar ist. Auch aus Nordafrika gibt es archeologische Funde, die dies an Hand von Abdrücken belegen. Bei den Rassen mit den drei GGA Schritt, Trab und Galopp wird durch Selektion und Ausbildung gegengesteuert und dies trifft ja nun ganz klar auch beim Berber zu. Die erwünschte Gangmanier mit Elastizität und Sprungkraft, bei starker Aktion aus der HH ist der Lateralveranlagung entgegengesetzt. So kommt es dazu, dass man bei durchgezüchteten Vertretern keine Lateralveranlagung feststellen kann. Die "unsauberen" Übergänge vom Galopp zum Trab rühren vielmehr von der starken Aktivität aus der HH.- Persönlich habe ich nur eine einzige Aufnahme von einem kleinen Tunesier gesehen der in der Gruppe im eiligen Tempo geritten wird und tatsächlich einen recht fliessend anmutenden Tölt zeigt.