Sorry, Leute, ich mußte mich neu anmelden; mein alter veredianus Account war geplättet, aber um es mal so zu sagen:
Wir sind haarscharf davor, aus dem VFZB auszutreten. Aber bevor sich alle freuen, ein Übertritt in den BZRP kommt gleichfalls nicht in Frage.
Sicher, es geht im Grunde im die Erhaltung des Berbers, aber unter diesen Umständen...?
Mit einem solitären Verband, der (grundsätzlich einmal zu recht, wie wir meinen) seine Position gegenüber einem Konkurrenzverband zu behaupten sucht - und einem abgespaltenem Zweitverband, der sich (leider leider) unter die Fittiche der organisierten FN-Zucht-Ägide neu formiert?
Auszutreten fällt uns besonders deswegen nicht leicht, eben weil wir einmal dachten, in einen solitären, und v.a. FN-unabhängigen Verband zu kommen. Mithin zeigt sich aber offenbar, daß man seitens des unabhängigen Verbandes zwar willens, aber nicht kräftens zu sein scheint, Zuchtbelange einheitlich und stringent anzugehen.
Ich meine hier besonders die Ergebnisse aus Ebni, die mich doch sehr stutzig machten - selbstverständlich ungeachtet der Gültigkeit aller dort vergebenen Noten (Glückwunsch an den Sieger-Schimmelreiter

. Es ist uns ehrlich gesagt nicht wirklich wichtig, ob ein Züchter über sein eigenes Zuchtprodukt richtet, indes aber würden wir erwarten, daß die Notenfindung stets gleich bleibt - was sie ja wohl kaum im Vergleich mit dem Berbertreffen 2007 gewesen ist. Oder wechselt das Richtsystem etwa zufälligerweise in diesem Jahr?
Ich finde das im Nachhinein statistisch gesehen echt witzig, wenn 2007 unter 17 gezeigten Stuten die Chancen 8:1 für eine PK 2 standen; in Ebni dann aber unter sechsen die Chancen 1:2 für eine PK 1 ! Wer, bitteschön, soll denn das glauben? Gibt es etwa im Süden einen Prämienklassenbonus?
Ich habe ja schon einiges im weitläufigen Zuchtbereich gesehen, auch reichlich Liebhaberhaftes, aber DAS ist dann doch zuviel, resp. zu unprofessionell. Und Professionalität erwarte ich.
Und bevor nun die Stimmen anheben, das Rheinische sei ja doch eben das, nämlich professionell, dann kann ich nur sagen, daß das wohl wahr ist, hingegen aber auch dort der rasende Sport-und-Höher-Schneller-Weiter-Wahn grassiert. Ich habe meine Prüfung zum Pferdewirt Z+H eben dort und unter der Federführung der FN machen müssen und erfahren dürfen, wie es rein zuchtorientierten und nichtreitenden Vollblutleuten ergeht, wenn FN-Reiter-und-Züchter prüfen: immer sportprofessionell; (das Tier als Sportgerät oder zur Frage: Wie kann man trotz Satteldruck das Turnier gewinnen?), was im Bereich Pferdesport natürlich zwangläufig einen Sinn macht, in gewisser Weise. Aber bis heute kann ich diesen Sinn nicht teilen. Und möchte ihn auch nicht mittragen, in keiner Form.
Denn wir sind uns doch wohl einig, daß die Gretchenfrage nicht lautet: "Mit welchem Pferd schaffe ich die Eins-Sechzig"?, sondern: "Mein Pferd kann immerhin achtzig Zentimeter - wo kann ich das anbringen?"
Unterm weitreichenden Mantel des Rheinischen wird - davon gehe ich aus - auch der BZRP zu einer Nummer degenerieren. So wie es etwa beispielsweise andernorts dem IPZV auch erging. Eingedenk dessen, daß man aus dem einen Verband ausschert und in die Topf mit vielen anderen wechselt, die zuchtpolitisch alle gleichfalls Gehör forden.
Ich glaube somit nicht, daß es auf Dauer gesehen wirklich sinnvoll ist, sich in ein bundesweit einheitliches Prüfungssystem einzugliedern, und sei es noch so professionell. Das nämlich mindert ganz einfach den ideellen Wert der Note und damit auch des einzelnen Pferdes. "Was? Ihre Araber-Berberstute hat nur eine 7? Meine kleine Fra-Has-Rumpfnottür hat aber eine 7,4!" Man kennt das.
Ich gebe zu Bedenken, daß die ersten Berberzüchter einen Verein aufstellten, der hervorragend gut platziert wurde - und es sogar noch ist. Wie haben offenbar manchen solchen "Ur-Züchter" hier im Forum, man frage diese doch einmal, wo zu Beginn der Neunziger die Prämissen lagen?
Da aber schon einmal die Spaltung vollzogen wurde, ist dem BZRP zumindest zu wünschen, eine OMCB-Anerkennung zu bekommen; vielleicht erhält man dann mehr Gewicht in rheinischen Hallen. Viel Glück.
Obwohl, wenn ich daran denke, wie gern ausländische Zuchtvereinigungen und Dachverbände gen FN schielen . . .
Womöglich ist aber der OMCB gar nicht so sehr von Bedeutung. Vielleicht ist der OECB weitaus wichtiger in Zukunft.
Für uns resp. mich bleibt solange abzuwarten, was auf der aoHV beschlossen werden wird. Vom VFZB würde ich mir ein professionelles Eingehen auf einen gemeinsamen Konsens wünschen - und ebensolches vom BZRP. Wie sagte Lucullus noch zu Cicero?
"Lassen vorerst die Frage beiseite, wer wen braucht, und konzentrieren wir uns stattdessen darauf, daß jeder den anderen braucht."
Also: macht was draus!