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Das find ich eben toll, wenn sich Leute die Mühe machen und ihre Deckhengste so halten, dass es eben keine "Einzelhaft eines Raubtiers" ist, wie Bint Paloma irgendwo weiter oben so schön schreibt.

Raphaël war als Kleiner eineinhalb Jahre lang in Les Dannes - das ist ein riesiger Weidebetrieb mit ca. 250 Pferden und ungefähr ebensovielen Hektaren Weide. Dort lebt ständig eine Hengstgruppe von ca. 40 Hengsten aller Altersklassen zusammen - die haben dann sozusagen ein Tal für sich.

Das funktioniert im Grossen und Ganzen tiptop, sie haben auch einen sehr souveränen Leithengst, der bezeichnenderweise Sheriff heisst. Es gibt allerdings immermalwieder einen Hengst, der es nicht fertigbringt, sich einzuordnen, aber in der Mehrheit fühlen sich Alt- und Junghengste wohl.

Ich bin grundsätzlich auch Palomas Meinung und dachte früher immer, ich würde es überhaupt nicht fertigbringen können, einen Hengst kastrieren - verstümmeln mit Deinen Worten - zu lassen. Natürlich schätze ich die Hengstqualitäten, die wiederum Icefreak so schön aufgelistet hat - und es ist wirklich toll, mit so einem Tier zu arbeiten.

Und klar gibt es in der Natur keine derartig verstümmelten Individuen. Die Natur kann aber auch grausam sein und ich finde es immer dann bedenklich, wenn "die Natur" als Begründung dafür hinhalten muss, dass jemand seine Verantwortung den Tieren gegenüber nicht wahrnehmen möchte. Damit meine ich niemanden aus dieser Runde, aber einige - teils auch antroposophisch ausgerichtete - Tierhalter hier bei uns in der Gegend.

Bei der Arbeit im Garten kürzlich ist mir der Gedanke gekommen, dass es ja auch im Garten darum geht, ein Gleichgewicht zwischen Natur und Kultur zu schaffen - und dass darin möglicherweise die Aufgabe der Menschen überhaupt liegt (aber jetzt werde ich definitiv philosophisch). In diesem Sinne habe ich jetzt also ein "kultiviertes" Ross und bin immernoch glücklich über mit meinen Entscheid und das Resultat. Ich komme immermehr zum Schluss, dass individuelle Entscheide das Wahre sind und Prinzipien vielleicht eher prinzipiell zur Seite gestellt werden sollen um dem Blick auf das momentan Wichtige nicht im Weg zu stehen....

Hier also mein gemischtes Natur und Kulturprodukt - ein Blick in seine Augen lässt mich nach wie vor erschaudern, daran hat sich seit unsere ersten Begegnung vor dreieinhalb Jahren nichts geändert:






Liebe Grüsse an alle und Respekt für jeden einzelnen individuellen Entscheid

Luriza

nett sieht er aus ... und die farbe *schwärm
hat er nun, zurück als etwas anderes pferd , einen anderen stand bei seinen kollegen?

denkst du, dass der balllen für den sofortigen verzehr gedacht war ich glaube nicht, dass das netz absichtlich noch dran war leider merken so richtig verfressene zeitgenossen nämlich null, ob da netz oder nur heu in der schnute ist ... noch besser ist, wenn du dich dann mit der hand im maul um die gestohlenen bissen mit evtl. kunstfaser streiten musst

Bisher ist Raphael nach wie vor der Chef in der Viererbande.... aber die Hormonumstellung ist ja auch noch nicht wirklich vollzogen. Wir werden ja sehen - von seiner Art her war er immer eher selbstbewusst.

Und: Das Netz kommt natürlich weg von den Rundballen - auch bei uns.

Nur um die Ballen zu transportieren, finden Erwin und ich die Netze richtig praktisch.... auch zum wegnehmen - viel einfacher als die hundert Schnüre, die gekappt und rausgezogen werden müssen....

Aber gut, dass da so aufmerksam geguckt wird

Liebe Grüsse

Luriza