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Die Ausbildung des Berbers und Araber-Berbers 

Das Anreiten

Haben Sie sich ein junges Pferd gekauft: nehmen Sie sich Zeit und suchen Sie sich einen guten Ausbilder, der nach altklassischen, pferdegerechten Grundsätzen arbeitet. Das heißt nicht, dass er Ihrem Pferd umgehend Piaffe und Passage beibringt oder es endlos traversieren lässt, sondern im Gegenteil, Seitengänge, Piaffe, Passage, stehen am Ende der Ausbildung beim etwa 8 bis 10jährigen Pferd.

Das Pferd ist das Maß aller Dinge: Seine Psyche und sein Körperbau bestimmen die Ausbildung - nicht die Wünsche des Trainers oder Reiters. Die Ausbildung eines jungen Pferdes braucht vor allem eines: Zeit, Ruhe und Verständnis für das Pferd. Besonders hochblütige Rassen reagieren sehr unwillig und werden schnell zum Problempferd, wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind.

Anfangs gebißlos, lange in Dehnungshaltung, abwechlungsreiches Training wie Bodenarbeit, Gelände, Longe, Cavalettiarbeit: das sind Bestandteile einer guten Ausbildung.

Im Zweifelsfall ist es eventuell besser, Sie reiten Ihr Pferd in aller Ruhe unter Anleitung selber an, als Sie geben es zu einem "Hauruckanreiten" für ein paar Wochen weg - zumal Pferde im allgemeinen abrupte Haltungswechsel nur schlecht tolerieren.

 

Die Ausrüstung

Wählen Sie eine einfache Wassertrense und einen Sattel, der Ihnen und Ihrem Pferd passt - mehr brauchen Sie nicht. Achten Sie darauf, dass die Steigbügel evtl. flexibel oder eher weiter hinten aufgehängt sind, dass der Sattel den Schwerpunkt an der richtigen Stelle hat, der Pferdewirbelsäule viel Platz lässt und eine breite Auflagefläche hat, vor allem, wenn Sie viel im Gelände reiten wollen. Das Gebiß muß in der Breite und Dicke zum Pferdemaul passen: dick ist nicht gleichzusetzen mit weich: hat Ihr Pferd ein kleines Maul, kann eine dicke Trense sehr unangenehm sein. Lassen Sie sich im Zweifel von einem erfahrenen Reiter/Trainer beraten. Ob sie sich darüber hinaus für eine Westernoptik, spanische Ausrüstungsgegenstände oder Wanderreitsättel entscheiden, liegt allein an Ihrem Geschmack. Gutes Reiten hängt nicht von der Ausrüstung ab, sofern diese Pferd und Reiter passt - erst in sehr hohen Klassen nimmt die Ausrüstung etwas Einfluß auf die Einwirkung des Reiters.

Western, klassisch oder was?

Gute Reiter/Trainer arbeiten alle ähnlich: eine Unterscheidung in western, klassisch, englisch lässt sich da - vor allem in der Grundausbildung - nicht wirklich treffen, denn der Körperbau des Pferdes ist immer gleich, die Physiologie von Muskeln, Sehnen, Knochen auch und die Tatsache, dass Pferde grundsätzlich nicht wirklich zu Last- und damit Reittieren geboren sind, auch.

Soll ein Pferd Sie ein Leben lang schadfrei und mit Freude tragen, so braucht es dafür Anleitung und Ausgleichsgymnastik, eben Dressur. Wird Dressur so verstanden und auch umgesetzt, ist es egal, für welche Reitweise Sie sich entscheiden. Wird Dressur als Selbstzweck verstanden und verläuft die Ausbildung zu schnell zu weit, anstatt reell und logisch von einem Schrit zum nächsten, so ist sie abzulehnen - ebenfalls völlig reitweisenunabhängig.

Abgesehen davon: Reiten Sie, was Ihnen und Ihrem Pferd Spaß macht: Distanz, kleine Hüpfer, Wanderritte, Trail, klassisch-barocke Dressur oder Western: Berber und Araber-Berber sind ausgesprochen vielseitige Pferde, sind offen für vieles und haben Spaß an Abwechslung.

Wir wünschen Ihnen und Ihrem Pferd viele schöne Jahre und viel Freude miteinander!


 

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